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Gewollte Ungewissheit als Strategie

Das kommt aus der aktuellen Coronastrategie der Europäer. Diese Strategie ist dem historisch gewachsenen pharmazeutischen Denken geschuldet. Was auch auf historischem Wissen beruht, ist eine Durchseuchung der Gesellschaft mit dem Virus. Nur da spielt die Natur nicht so mit. Die Immunität hält nicht so lange an wie erhofft: Denn in Jerusalem hatten sich zwei Personen im Frühling mit dem Virus infiziert. Zwölf Wochen später wurden sie erneut positiv auf das Virus getestet, dazwischen waren sie negativ. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Herdenimmunität nicht zu erwarten. Die Alternative ist die Null-Ansteckungsstrategie.

Zum Beispiel Vietnam: Das Gesellschaftsleben wurde nur teilweise bei Bedarf mit Schutzmassnahmen ausgebremst. Das kam der Binnenwirtschaft zugute, was wiederum ein BIP-Wachstum von 0,1 Prozent auslöste. Um das zu erreichen, braucht es Schutzmassnahmen an der Europäischen Aussengrenze. Es ist Zeit, die aktuelle Coronastrategie ernsthaft zu hinterfragen. Die Null-Ansteckungsstrategie nimmt die gewollte Ungewissheit wesentlich mehr weg. Was wiederum der Mehrheit der Gesellschaft zugute kommt.

Oder man macht weiter so, bis man eine pharmazeutische Antwort gefunden hat. Das wiederum bedeutet eine längere wirtschaftliche Erholung mit den entsprechen Finanzierungsauswirkungen in den Sozialwerken. Und eine höhere mittelfristige Umschichtung der freien persönlichen Finanzmittel in Krankenkassen- Beiträge.

Was ist euch lieber? Starke Schutzmassnahmen an der Aussengrenze? Dafür bei Bedarf im Inland nur wenn nötig Schutzmassnahmen? Oder starke Schutzmassnahmen mit entsprechenden Kosten im Binnenland inklusive mit vermutlichen weiteren Umsatz- und Arbeitsplatzverlusten? Im Gegenzug dafür schwache Schutzmassnahmen an der Europäischen Aussengrenze?

Andreas Noske, Ochsnerstrasse (Einsiedeln)

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