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«Corona macht uns einen Strich durch die Rechnung»

«Corona macht uns einen  Strich durch die Rechnung» «Corona macht uns einen  Strich durch die Rechnung»

Nun ist es definitiv: Das Raiffeisen-Beachgrümpi fällt heuer aus. Der 34-jährige OK-Präsident Jonas Schumacher gibt Auskunft über die Gründe, warum zum ersten Mal in der Geschichte des Turniers ein Ausfall zu beklagen ist.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Heute wäre das Beachgrümpi gestartet. Wieso bleibt nun die Beachanlage Grotzenmühle dieses Wochenende leer? Corona macht uns einen Strich durch die Rechnung. Leider haben die Wetterfrösche heute Freitag Regen angesagt. Und damit können wir unser Schutzkonzept nicht umsetzen. Weil dieses sah vor, dass sich die Leute bei trockenen Verhältnissen vorwiegend draussen aufhalten.

Dann ist also die Kombination Gewitter und Coronavirus schuld an der Misere? Das kann man so sagen. Denn wenn die Leute wegen eines Regenschauers unter das Dach flüchten, entsteht Dichtestress. Im Inneren der Beachanlage würden Spieler und Publikum zu nahe aufeinander gedrängt stehen. Damit würde die Gefahr drohen, dass sich die Leute mit dem Coronavirus anstecken. Folgt die Absage des Grümpis einer Entscheidung des OKs oder hat der Kanton interveniert? Die Bewilligung des Kantons hatten wir definitiv, weil wir ein Schutzkonzept mit Contact Tracing und eine Eingangskontrolle geplant hatten, um die Zahl der Besucher unter 300 zu halten. Die Absage des Turniers kam ganz von uns aus: Es wäre schlicht verantwortungslos gewesen, das Turnier unter diesen Umständen durchzuführen. Ist es jemals vorgekommen in der Geschichte des Turniers, dass ein Beachgrümpi ausgefallen ist?

Nein. Im Jahr 2017 hat einmal während eines heftigen Gewittersturms am Freitag ein Blitz in einen Baum eingeschlagen. Da haben wir an diesem Tag das Turnier abgebrochen und die Spiele ausjassen lassen. So wurde bis fast um Mitternacht an drei Jasstischen geschiebert, was das Zeug hielt (lacht). Welche Folgen hat die Absage des Turniers auf die Finanzen des Klubs? Der Volleyballclub Einsiedeln verfügt zwar über gesunde Finanzen. Nichtsdestotrotz schlägt die Absage ein rechtes Loch in die Kasse, weil das Turnier die grösste Einnahmenquelle für den Klub ist. In den letzten Jahren konnte das Beachgrümpi einen deutlich höheren Gewinn als der Chilbieinsatz erzielen.

Droht ein Abspringen des Sponsors des Turniers, der Raiffeisenbank?

Nein, für die bereits angelaufenen Kosten hat uns die Raiffeisenbank einen Teil des Sponsor- Beitrags zugesichert. Wir sind guten Mutes, dass uns auch in den kommenden Jahren die Raiffeisenbank als Hauptsponsor erhalten bleibt. Hat das Turnier in den letzten Jahren eine steigende Zahl an Teilnehmern zu verzeichnen? Sie ist mehr oder weniger konstant geblieben bei 150 Spielern, 500 Besuchern und etwa 160 Helfern. Beim Beachgrümpi steht der Spass am Spiel im Vordergrund. Das hat dazu beigetragen, dass unser Turnier eines der grössten in der Region geworden ist. Wir freuen uns sehr, dass Sportlerkollegen aus vielen Vereinen immer wieder am Beachgrümpi teilnehmen und am Abend im Festzelt anzutreffen sind.

Kann davon ausgegangen werden, dass man Volleyball in Zeiten von Corona gefahrlos spielen kann, weil kein direkter Körperkontakt zu anderen Spielern besteht? Man steht in der Tat etwas weiter weg von den anderen Spielern. Beim Blocken am Netz hingegen kann der geforderte Minimalabstand von 1,5 Metern auch nicht eingehalten werden. Zudem spielen beide Teams mit dem gleichen Ball. Wie kommt die Absage des Turniers persönlich bei Ihnen an? Ich bin erleichtert, weil mir eine mögliche Durchführung des Turniers aufgrund der problematischen Umstände auf dem Magen gelegen hat. Im OK selber wurde das Ganze ziemlich kontrovers diskutiert. Ich bin guten Mutes, dass im kommenden Jahr das Beachgrümpi dem Coronavirus zum Trotz stattfinden kann. Schliesslich feiern wir 2021 in Einsiedeln unser 25-Jahr-Jubiläum des Beachvolleyballgrümpis.

Foto: Lukas Schumacher

Jonas Schumacher

Jahrgang: 1986 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Berufsschullehrer Hobbys: Volleyball, Mountainbike Wandern, Oldtimer

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