Veröffentlicht am

Tierpark Goldau erwartet 1,5 Millionen Franken Verlust

Tierpark Goldau erwartet 1,5 Millionen Franken Verlust Tierpark Goldau erwartet 1,5 Millionen Franken Verlust

Der Natur- und Tierpark Goldau hätte Rekordzahlen ausgewiesen. Dann kam Corona.

KILIAN KÜTTEL

«Ob wir zufrieden sind? Wir sind es sicher damit, wie sich die Situation nach der Wiedereröffnung entwickelt. Und wir sind zufrieden, dass wir die ersten Schwierigkeiten gut gemeistert haben. Aber die grossen Herausforderungen warten erst noch auf uns.» Silvio Herzog nimmt auf Anfrage Stellung zum Jahresbericht des Natur- und Tierparks Goldau, der seit Dienstag öffentlich ist. Der Präsident der Verwaltungskommission fasst die Situation treffend in vier Sätzen zusammen. Im Bericht selber schreibt er von einem «Jahr voller Gegensätze ».

Weshalb? Von April 2019 bis Anfang Jahr lief im Tierpark alles nach Plan. «Dank dem hervorragenden Wetter im März hatten wir gehofft, vielleicht sogar den Besucherrekord aus dem Vorjahr brechen zu können», so Herzog. Daraus wurde: nichts. Zum dritten Mal seit seiner Gründung 1925 musste der Park länger schliessen: 1966 sorgte die Maul- und Klauenseuche für eine dreimonatige Zwangspause, 1980 die Tollwut, 2020 das Coronavirus.

Der Start nach der Wiedereröffnung verlief sehr gut

84 Tage war der Park zu. Das geht auch am Publikumsmagneten in Goldau nicht spurlos vorbei. Die Verantwortlichen rechnen mit 1,5 Millionen Franken Verlust für das Geschäftsjahr von April 2020 bis März 2021. Die Zukunft des Parks sei jedoch nicht gefährdet, heisst es im Bericht. Dazu sagt Herzog, die Erwartungen könnten sich sogar in die andere Richtung entwickeln. Das Geschäft sei nach der Wiedereröffnung Anfang Juni «sehr, sehr gut angelaufen». Um aussagekräftige Prophezeiungen abzugeben, müsste man Sommer und Herbst abwarten.

Zurück zu den Zahlen. Der Jahresbericht bezieht sich auf das Geschäftsjahr von April 2019 bis März 2020 – also auf eine Periode, in der die Corona- Krise grösstenteils kein oder nur ein Randthema war. Deshalb resultiert in Goldau dieses Jahr auch ein Gewinn: Der Betriebsertrag belief sich auf knapp 11,8 Millionen Franken, der Betriebsaufwand auf 9,3 Millionen, was zu einem Betriebsergebnis von rund 2,5 Millionen Franken führt. Abzüglich 2,1 Millionen Franken an zweckgebundenen Spenden sowie 76’000 Franken Finanzaufwand, weist der Tierpark gemäss einer Medienmitteilung einen Jahresgewinn von 366’000 Franken aus.

Der Betriebsertrag ist mit 11,8 Millionen Franken praktisch identisch mit jenem im Geschäftsjahr 2018/2019. Damals wurden mit 438’000 Eintritten fast 48’000 Eintritte mehr verbucht als im Geschäftsjahr 2019/2020. Höhere Spendenzuwendungen haben sich positiv auf den Betriebsertrag ausgewirkt, wie dem aktuellen Bericht zu entnehmen ist.

Laufende Projekte dank projektbezogenen Spenden

Trotz der Corona-Krise arbeitet der Tierpark an diversen Projekten weiter. Diese sind projektbezogen durch Spenden und entweder bereits vollumfänglich oder mehrheitlich finanziert und können deshalb weitergeführt werden. So ist der Neubau der neuen Eulen- und Kolkrabenvoliere am Laufen, und die Planungsarbeiten für eine Auen- und Kulturlandschaft inklusive eines Stalles für Nutztiere sind in vollem Gange. Weiter erfolgte die Baueingabe für das neue Besucherprojekt – im Frühling 2021 wird der Kostenvoranschlag erwartet.

Auch für die Kinder gab es News, beispielsweise der neue Spielplatz beim Rastplatz Hirschweid.

Foto: Natur- und Tierpark Goldau

Share
LATEST NEWS