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Die «Hopp-Schwyz»-Flagge stammt doch nicht aus China

Die «Hopp-Schwyz»-Flagge stammt doch nicht aus China Die «Hopp-Schwyz»-Flagge stammt doch nicht aus China

Das Gerücht hält sich hartnäckig: Ausgerechnet die «Hopp-Schwyz»-Artikel seien in China produziert worden. Stimmt nicht, entgegnet Urs Durrer vom Amt für Wirtschaft – er räumt jedoch Kompromisse ein.

ANDREAS KNOBEL

«Ich hänge diese Flagge sicher nicht auf, die wurde ja in China produziert! » Diese Aussage eines gestandenen Schwyzer Gewerblers und Ex-Politikers lässt aufhorchen: Stammt diese nun überall zu sehende «Hopp-Schwyz»-Flagge ausgerechnet aus China? Das wäre ja ein regelrechter Schuss in den Rücken des heimischen Gewerbes! Vom Kanton für den Kanton

Denn die gross angelegte «Hopp-Schwyz»-Kampagne ist schliesslich explizit ein Impulsprogramm des Amts für Wirtschaft für die Schwyzer Wirtschaft. Das Grundanliegen der Aktion ist also klar: Unterstützt das lokale Gewerbe – kauft im Kanton Schwyz ein.

Sichtbarstes Zeichen sind die Flaggen, die man gratis beziehen kann und im Zuhause oder in der Firma aufhängen kann. Fotos davon können online für eine Galerie eingeschickt werden, dabei gibts zahlreiche Preise zu gewinnen. Berichte und Coupons waren auch in dieser Zeitung prominent abgedruckt. Über hoppschwyz. ch kann man aber noch allerhand weitere Werbemittel beziehen. Gerade für die Gastronomie gibts eine ganze Palette.

Kompromisse waren nötig

Ist das federführende Amt für Wirtschaft also in eine veritable PR-Falle getappt? Nein, Amtsvorsteher Urs Durrer kann Entwarnung geben, kommt aber auch nicht um ein Geständnis herum. Selbstverständlich hätten sie sich zuallererst um Produzenten im Kanton Schwyz bemüht. Wenn das nicht möglich war, habe man sich in der ganzen Schweiz umgeschaut. Und erst im Notfall sei man auf den EU-Raum ausgewichen. Diesen Kompromiss hätten sie eingehen müssen. «Aus China aber stammt ganz bestimmt gar nichts», macht Durrer klar.

Der Beschaffungsweg der Flaggen zeigt exemplarisch die Probleme, die die kurzfristige Auftragsvergabe mit sich brachte. Die zwei mal zwei Meter grossen Fahnen, die an Tourismusorten zu sehen sind, hätten schon mal im Kanton produziert werden können. Und dies, obwohl supergünstige Fahnen aus Asien offeriert wurden. «Das kam für uns aber überhaupt nicht infrage», winkt Durrer energisch ab. Für die Flaggen in der ersten Kampagnenphase habe die Zeit aber nicht mehr gereicht. Deshalb stamme dieser Anteil aus dem EU-Raum. Für die «zweite Welle » der Aktion, die vor wenigen Tagen gestartet ist, konnte der Auftrag nun aber an die renommierte Firma Heimgartner Fahnen AG im st. gallischen Wil vergeben werden. Davon zeugen auch Bilder auf der Website und in den Sozialen Medien.

Wer sich also aktuell eine Flagge in einem der Geschäfte, die auf dem Coupon aufgeführt sind, besorgt, erhält tatsächlich ein durch und durch schweizerisches Produkt.

Die zweite Tranche der «Hopp-Schwyz»-Flaggen wird nicht mehr in der EU, sondern bei Heimgartner Fahnen im st. gallischen Wil hergestellt.

Foto: zvg

«Aus China stammt ganz bestimmt gar nichts!»

Urs Durrer, Vorsteher Amt für Wirtschaft

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