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Böller explodiert am 1. August – zwei Schwerletzte in Alpthal

Böller explodiert am 1. August – zwei Schwerletzte in Alpthal Böller explodiert am 1. August – zwei Schwerletzte in Alpthal

Feuerwehr und Polizei waren am Nationalfeiertag gefordert: Über 50 Alarme sind im Kanton Schwyz ausgelöst worden. In vielen Fällen handelte es sich um erlaubte 1.-August-Feuer. Weniger glimpflich ging das Zünden von Feuerwerkskörpern in Alpthal über die Bühne: Böller verletzten dort zwei junge Männer schwer.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Ein durchwegs buntes Treiben fand am 1. August im Kanton Schwyz statt: Vom Samstagnachmittag bis am Sonntagmorgen gingen bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Schwyz über fünfzig Anrufe im Zusammenhang mit dem Nationalfeiertag 2020 ein, schreibt die Schwyzer Polizei in einer Medienmitteilung.

Laut Auskunft von Florian Grossmann, Chef Prävention und Kommunikaton bei der Kantonspolizei Schwyz, sind heuer ausserordentlich zahlreiche Alarme ausgelöst worden. Die Bilanz zum 1. August fällt dementsprechend durchzogen aus: Viele Meldungen betrafen Lärmimmissionen (zum Beispiel laute Musik von einem Dach herunter), Verdacht auf Unfug in Form von Sachbeschädigungen (etwa ausgehängte und zertrümmerte Gartentörchen) und die Verwendung von Feuerwerkskörpern. Feuerwehr kommt vergebens

Gut möglich, dass heuer mehr private Raketen in den Himmel geschossen wurden als in anderen Jahren, weil viele Leute ihre Ferien zu Hause statt im Ausland verbrachten und zahlreiche offizielle Feuerwerke und 1.-August- Feiern wegen des Coronavirus abgesagt worden waren.

Seitens der Schwyzer Polizei sind in diesem Jahr vermehrt erlaubte 1.-August-Feuer beobachtet worden. «Leider haben die Organisatoren diese Feuer in den wenigsten Fällen bei der Feuerwehr angemeldet», konstatiert Grossmann: Das habe denn zu vielen unnötigen Einsätzen von Feuerwehren geführt, die zu vermeintlichen Brandfällen gerufen worden waren. So ist am Abend des Nationalfeiertags die Feuerwehr Einsiedeln vergeblich nach Willerzell (Summerig) gefahren: Es handelte sich dort um ein erlaubtes 1.-August-Feuer.

Auch in Alpthal hat ein Fehlalarm die Feuerwehr auf Trab gehalten. Ein vermeintlicher Waldbrand im Hang nordwestlich des Dorfes stellte sich laut Grossmann als ein kontrolliertes, erlaubtes 1.-August-Feuer heraus.

Bei zwölf Meldungen mussten die Einsatzkräfte von insgesamt neun Feuerwehren aufgeboten werden. «In den meisten Fällen zeigte sich rasch, dass es sich um erlaubte 1. August-Feuer handelte», teilt die Schwyzer Kantonspolizei mit: In Brunnen konnte die Feuerwehr Ingenbohl-Brunnen eine brennende Hecke rasch löschen. Und in Ibach gelang es der Feuerwehr Stützpunkt Schwyz, die Flammen eines brennenden Baumes einzudämmen.

Mit dem Helikopter ins Spital

In Alpthal wurde derweil am Samstagabend die Freude am Nationalfeiertag getrübt: Kurz vor Mitternacht erlitten zwei junge Männer beim gleichzeitigen Zünden von Feuerwerkskörpern erhebliche Verletzungen.

Aus bisher nicht geklärten Gründen explodierten die Böller kurz nach dem Zünden und verletzten die 19-Jährigen schwer. Sie mussten nach der medizinischen Erstversorgung von der Rettungsflugwacht und der Alpine Air Ambulance in ausserkantonale Spitäler geflogen werden. Die Schwyzer Polizei kann noch keine Angaben zum Ablauf des Unfalls und zum Schweregrad der Verletzungen der beiden Männer machen. Die Spurensicherung vor Ort sei zwar abgeschlossen, schildert Grossmann: Noch sei es allerdings nicht möglich gewesen, die beiden 19-Jährigen aufgrund ihres Zustands einzuvernehmen.

«20 Minuten» berichtet, dass ein Einheimischer, der in der Nähe mit seiner Familie selbst Feuerwerk gezündet habe, als ausgebildeter Samariter sofort Erste Hilfe leistete. Die beiden jungen Männer hätten schlimme Verbrennungen im Gesicht erlitten.

Ein vermeintlicher Waldbrand im Hang nordwestlich des Dorfes Alpthal stellte sich als ein erlaubtes 1.-August-Feuer heraus.

Foto: Geri Holdener

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