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Besonders Indoor-Sportarten haben es schwer

Besonders Indoor-Sportarten haben es schwer Besonders Indoor-Sportarten haben es schwer

Mit verschiedenen Massnahmen wollen die Landesverbände Sportanlässe und Meisterschaften trotz der Corona- Pandemie retten. Doch die Einschränkungen sind gross und schwierig umzusetzen.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Wer sich mit den Schutzkonzepten für Sportveranstaltungen etwas näher befasst, sieht bald einmal, dass viele Verbände entschieden haben, «Corona- 19-Veranstaltungen» durchzuführen. Mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich wurden weitreichende Schutzkonzepte erarbeitet, damit die Sportler ihre Leidenschaft frönen können. Für Klubpräsidenten ist zum vorneherein Aufgeben keine Option und wird es wohl nie sein. Es bringt nämlich nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Dennoch sind aber Sorgen und Ängste da. Ungefähr so dürfte es in diesen Tagen bei Vereinsverantwortlichen aussehen.

Keine Planungssicherheit Das Aufgleisen von Anlässen gleicht besonders bei Indoor-Veranstaltungen einem Stochern im Nebel. Viele sind im Ungewissen darüber, ob beispielsweise Meisterschaften wie geplant beginnen oder wie viele Runden ausgetragen werden können.

Das Schreckensgespenst eines vorzeitigen Abbruchs geht nämlich rum. Kurz: Es gibt keine Planungssicherheit. Nicht nur Manager von Profiklubs, sondern auch Verantwortliche von regionalen Vereinen liegen mit ihren Anlässen in der Luft. Sie sind von der nicht vorhersehbaren Entwicklung der Viruskrise und den daraus ergebenden Entscheidungen abhängig. Kommt hinzu, dass die Entscheidungshoheit vom Bund auf die Kantone übergegangen ist. Es gibt keine einheitlichen, landesweiten gültigen Regelungen mehr. Die Bedingungen werden von verschiedenen Regierungen diktiert. Die Behörden von Zug, Luzern und Aargau fordern eine Sektoreneinteilung von 100 Personen, der Bund von 300. Damit sich die Zuschauer nicht vermischen, müssen in verschiedenen Sportarten pro Sektor räumlich getrennte Festwirtschaften geführt werden. Weiter darf keine Durchmischung der Sportler mit den Zuschauern stattfinden, was in kleinen Hallen schwierig ist.

Bedingungen könnten in Einsiedeln eingehalten werden

Die in den Rahmenschutzkonzepten vorgeschriebenen Sicherheitsmassnahmen hängen von weiteren Faktoren ab. So sind etwa die Hallenkapazitäten für Begegnungen der Nationalliga A im Ringen unterschiedlich. Während Willisau und Freiamt über Topinfrastrukturen verfügen, trifft dies bei Kriessern, Hergiswil und Schattdorf nicht zu. In der Einsiedler Sporthalle Brüel können die Bedingungen mit einem zusätzlichen organisatorischen Aufwand gewährleistet werden. Weiter können gemäss Konzept, Garderoben nur benutzt werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann.

Verschiedene Möglichkeiten prüfen

Der Verband hat für die am 5. September beginnende Mannschaftsmeisterschaft grünes Licht gegeben. Nun regt sich Widerstand. Viele Vereine fordern, dass der Entscheid hinterfragt wird. Sie wollen sich noch einmal austauschen. Dass die gegenwärtigen Sicherheitsmassnahmen bei den steigenden Infektionszahlen gelockert oder gar aufgehoben werden, scheint eher unrealistisch zu sein. Beschränkungen dürften selbst im Profisport nicht wegfallen.

Eine Möglichkeit wäre, dass die Zuschauer und die Helfer Schutzmasken tragen, was allerdings nicht überall gut ankommt. Als Alternative wird im Ringen derzeit auch eine verkürzte Meisterschaft in neutralen grossen Sporthallen in Erwägung gezogen. Doch so schnell können die bereits gemachten Spielpläne nicht geändert werden, sind doch die Hallen von Vereinen bereits reserviert. Provisorische Spielpläne mit verschiedenen Starts wäre eine weitere Möglichkeit. Dadurch würden allerdings die Playoffs ihre Bedeutung verlieren und finanzielle Einbussen müssten hingenommen werden. Wichtiger in der gegenwärtigen Lage ist jedoch, dass der Sport überhaupt ausgeübt werden kann.

Die Pandemie gibt weiterhin den Takt an

Die Verbände und Vereine werden alles dafür tun, damit die Sportler, all die freiwilligen Helfer und Zuschauer genügend geschützt werden. Eine absolute Garantie, dass die Sportanlässe stattfinden, gibt es aber trotz Schutzkonzepten keine. Die Taktangabe ist und bleibt die Pandemie. Die Ausgangslage ist für alle Sportarten alles andere als einfach und bereitet viel Kopfzerbrechen. Viele Vereine hoffen, trotz Einschränkungen ihre Anlässe in der Hoffnung austragen zu können, dass der Verlauf der Pandemie Lockerungen zulässt.

Solche Bilder sind wegen der Abstandsregel bei Indooranlässen nicht mehr möglich. Foto: Archiv, Werner Schönbächler

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