Wo hats Platz für den Radweg?
Heute startet der Projektwettbewerb für die Langsamverkehrsführung Biberbrugg–Chaltenboden.
STEFAN GRÜTER
Jetzt gilts ernst: Das kantonale Baudepartement schreibt den Projektwettbewerb für eine Langsamverkehrsführung Biberbrugg– Chaltenboden aus. Auf dem Anfang der 1970er-Jahre erstellten Strassenabschnitt in der Gemeinde Feusisberg ist zwar in beiden Richtungen ein Radstreifen vorhanden, «aber die Attraktivität und die Verkehrssicherheit für den Radfahrer sind nicht mehr zeitgemäss», heisst es dazu vonseiten des Baudepartements.
Mit dem Projektwettbewerb soll ein Projektvorschlag für die Infrastruktur des Langsamverkehrs erlangt werden, «der die Kriterien bezüglich der räumlichen Einbindung, den Anforderungen der Umweltthemen (Wald, Gewässer, Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler BLN-Gebiet), die technischen Aspekte sowie der Nutzungsqualität und der Wirtschaftlichkeit möglichst gut erfüllt ». Es werde ein Projekt gesucht, das unter der Einhaltung der Rahmenbedingungen konstruktiv und gestalterisch überzeuge und sich optimal in den Landschaftsraum integriere.
Nicht so einfach Dies dürfte nicht so einfach werden. Im Februar des letzten Jahres hiess es in der Antwort auf eine Interpellation der Kantonsräte Elsbeth Anderegg Marty (SP, Altendorf) und Rudolf Bopp (GLP, Einsiedeln): Es sei bereits eine Variante evaluiert worden, in der talseitig zur H8 ein kombinierter Rad- und Gehweg angegliedert werden soll, um den Fussgängerverkehr ebenfalls einzubinden. Dazu wurden Untersuchungen am Fluss Alp getätigt, wobei sich herausstellte, dass die Böschungen entlang der Kantonsstrasse wegen Erosion instabil seien. Die Radverkehrsanlage in der Nähe der Alp sei somit aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nicht verwirklichbar.
Der Projektwettbewerb, welcher im aktuellen Amtsblatt ausgeschrieben ist, wird in zwei Stufen durchgeführt. Die erste Stufe hat zum Ziel, eine Bandbreite an Projektideen zu erhalten, während mit der zweiten Stufe die vielversprechendsten Beiträge jeweils zu einem reduzierten Vorprojekt ausgearbeitet werden. Der Abschluss der ersten Stufe des Projektwettbewerbs ist voraussichtlich im März 2021, sodass mit der zweiten Stufe im April 2021 gestartet werden kann. «Wenn die Planungsphase optimal verläuft, ist mit einem Baubeginn ab 2024/25 zu rechnen», heisst es in der Medienmitteilung des Baudepartements.
Schwierig: In diesem Abschnitt der H8 soll irgendwo Platz für den Langsamverkehr geschaffen werden.
Foto: Baudepartement