«Einmalige Stimmung ist vorprogrammiert»

Seit 2003 findet auf dem Grossen Mythen nach dem Sonnenaufgang um 6.10 Uhr die jeweils früheste 1.-August-Feier der Schweiz statt. Der langjährige Zwäcken-Wirt Werni Ruhstaller konnte für den morgigen Anlass SVP-Nationalrat Marcel Dettling als Festredner gewinnen.

WERNER BÖSCH

Was bedeutet Ihnen persönlich der 1. August?

Das ist der Geburtstag der Schweiz! Feuerwerke am Abendhimmel, Grillieren: ein einzigartiges Fest. Früher gab es mit der ganzen anwesenden Verwandtschaft ein Höhenfeuer auf der Hundwilern. Was ist so besonders an diesem Anlass auf dem Grossen Mythen? Speziell ist der frühe Zeitpunkt. Bereits um 3 Uhr sieht man die ersten Lichter am Berg. Zweimal durfte ich das bereits miterleben. Wer zu so früher Stunde bereits auf den Schwyzer Hausberg hinauf «pilgert», dürfte meiner Meinung nach ein ganz besonders stolzer Schweizer sein. Wie sind Sie dazu gekommen, Organisator der Mythen-Feier zu werden? Bis 2018 lag die Organisation in den Händen des «Komitees für einen 1. August auf dem Grossen Mythen». Als Mythen-Hüttenwart schien es mir wichtig, diese Tradition fortzusetzen. So fragte ich letztes Jahr FDP-Nationalrätin Petra Gössi an. Sie war sofort dabei. Ihre eher unpolitische Rede fand riesigen Anklang. Das war für mich Motivation, auch dieses Jahr eine Feier zu organisieren.

Wie konnten Sie Nationalrat Marcel Dettling gewinnen? Im Sinne der Abwechslung habe ich kurzerhand in Oberiberg bei der Familie Dettling angeklopft. Der SVP-Politiker sagte glücklicherweise spontan zu und freut sich, dass am Samstag auch seine ganze Familie auf dem Mythen dabei sein wird. Wie viele Besucher erwarten Sie? Aufgrund der guten Wetterprognose rechne ich mit über 200 Personen. Vor einigen Wochen zählte man übrigens an einem Sonntag ebenso viele Leute beim Sonnenaufgang!

Ist ein derartiger Grossanlass auch mit Gefahren verbunden? Ich muss dazu sagen, dass der Anlass nur durchgeführt wird, weil auch in Einsiedeln eine 1.-August-Feier stattfindet. Was die Corona-Situation betrifft, habe ich natürlich Respekt. Ich appelliere an die Eigenverantwortung. Abstand ist – soweit möglich – immer ein Thema. Was wird den Besuchern auf dem Grossen Mythen geboten? (spontan) In erster Linie eine einmalige Stimmung, dann aber hoffentlich auch eine gute Rede. Nach dieser Ansprache wird, wie es einer langjährigen Tradition entspricht, ein Gratiskaffee ausgeschenkt.

Woher strömen denn all diese Besucher auf den Grossen Mythen?

Viele starten auf der Ibergeregg, andere kommen mit der Rotenflue- Bahn (diese fährt von 4 bis 4.30 Uhr). Ein beträchtlicher Teil wählt den Weg vom Brunni her, von da erfolgt der gesamte Aufstieg (800 Höhenmeter) jedoch zu Fuss. Braucht es an diesem Tag mehr Personal im Gipfelrestaurant? Ja, wir haben etwas «aufgerüstet »: Frank, Edith, Armin und Ursina werden für die 1.-August-Gäste im Einsatz stehen. Normalerweise arbeiten am Wochenende zwei Personen.

Foto: Werner Bösch