Der Ybriger Tourismus im Wandel der Zeit

Interessantes zu den Gemeinden und zum Tourismus im Ybrig gab es am zweiten Anlass des Vereins Kultur Ybrig zu vernehmen.

cef. Am vorletzten Sonntagnachmittag, 19. Juli, fand der zweite Anlass des Vereins Kultur Ybrig im Hotel Rösslipost statt. Unteriberg ist die jüngste Gemeinde des Kantons Schwyz und entstand – zusammen mit der Gemeinde Oberiberg – 1884 durch eine kantonale Volksabstimmung. Unteriberg liegt jenseits der Wasserscheide der Mythen und gehört dennoch zum Bezirk Schwyz. Der Ort war über lange Zeit mehr mit Schwyz als mit Einsiedeln verbunden. Erst 1855, mit dem Bau der Strasse nach Einsiedeln, erfolgte der wirtschaftliche Anschluss an das Klosterdorf und mit der Eröffnung der SOB-Linie von Wädenswil nach Einsiedeln 1877 auch mit Zürich.

Eine Entwicklung Schritt für Schritt 1877 wurde in Unteriberg der erste Pferdepostbetrieb mit Einsiedeln aufgenommen, 1923 wurde auf Autobusbetrieb umgestellt. Die Entstehung des Sihlsees nahm ihren Anfang 1926, als Verträge mit dem Etzelwerk als Betreiberin unterzeichnet wurden. Obschon ein Teil der Bevölkerung aufgrund der geplanten Flutung des Tales ihr Zuhause aufgeben mussten, wurde der Bau der Staumauer deutlich gutgeheissen. Mit der Anlage des Sees wurde 1932 begonnen. Es wurden Strassen rund um den zukünftigen See, zwei Viadukte quer darüber, eine Staumauer und zwei Abschlussdämme erstellt, bevor 1937 das Tal geflutet wurde. Dies alles trug natürlich auch zur Entwicklung des Tourismus in Unteriberg bei.

Der schöne Sommernachmittag bot dem Thema Tourismus eine perfekte Plattform. Die Präsidentin des Kulturvereins Ybrig, Kathrin Fässler Grossen, spannte eine Wäscheleine von Platane zu Platane im Garten des Hotels Rösslipost und bestückte diese mit vielen interessanten, historischen Fotos und Dokumenten zur Entwicklung des Tourismus in Unteriberg. Die Gäste konnten vieles selber entdecken und in Gesprächen untereinander Vergessenes und Neues zum Kurort Unteriberg erfahren und austauschen.

Mit der Eröffnung des Hotela Holdener und des Posthotela zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Oberiberg zum Kurort. 1937 wurde der erste Skilift in der Zentralschweiz am Roggenstock gebaut, etwas später folgten der Bodenskilift und der Lift zum Hochgütsch. 1971 entstand das Hoch-Ybrig, ein Wander- und Wintersportgebiet unter den Berggipfeln Drusberg, Forstberg und Twäriberg. Der Impuls für dieses Sport- und Ferienzentrum in der Region Ybrig geht auf eine von Zürich angestrebte Kandidatur für die Olympischen Winterspiele für das Jahr 1976 zurück. Kühne Pläne, die nicht realisiert werden konnten, der Region jedoch viel gebracht haben.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.kulturybrig.ch

Die Gäste konnten vieles selber entdecken und in Gesprächen untereinander Vergessenes und Neues zum Kurort Unteriberg erfahren.

Foto: Kurt Fässler