Veröffentlicht am

Hochmoor soll feuchter werden

Hochmoor soll feuchter werden Hochmoor soll feuchter werden

Entwässerungsgräben werden gestaut, um die Schwantenau wieder zu beleben

Das Einsiedler Hochmoor ist das drittgrösste der Schweiz. Obwohl heutzutage kein Torf mehr gestochen wird, hat der Wasserhaushalt des Naturschutzgebiets teils gelitten. Um der Erosion Einhalt zu gebieten, hat der Kanton nun Massnahmen eingeleitet.

WOLFGANG HOLZ

Nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen müssen sich von Zeit zu Zeit erholen. Auch Landschaften tun Auffrischungen offensichtlich gut. Aktuell soll bis im Spätsommer und bis Herbst das Einsiedler Hochmoor Schwantenau ein «Face-Lifting» bekommen.

Dafür hat das kantonale Amt für Natur, Jagd und Fischerei Regenerationsmassnahmen für Teilgebiete des drittgrössten Hochmoors der Schweiz angeordnet und eine entsprechende Baueingabe gemacht. Eine Sulzbacher Firma soll diese ausführen.

Wasserhaushalt wird verbessert Geplant ist, dass auf zwei Parzellen der Schwantenau der Wasserhaushalt des Hochmoors erhalten und verbessert wird. Betroffen ist von diesen Massnahmen vor allem die Genossame Dorf-Binzen Einsiedeln als Grundeigentümerin. «Konkret sollen Entwässerungsgräben aufgestaut werden, damit das Hochmoor wieder feuchter wird», erklärt Amtsleiter Theo Weber.

Grundlage für diese Massnahme sind entsprechende hydrologische und wasserchemische Abklärungen sowie Vermessungen des Terrains während der letzten beiden Jahre. Dabei stellte das kantonale Amt fest, «dass sich an den Hängen südlich bis nordöstlich des heutigen Moorzentrums nur noch vereinzelte, meist kleinflächige und stark aufragende Resttorfkörper mit Hochmoorvegetation finden», wie es im technischen Bericht des kantonalen Amts für Natur, Jagd und Fischerei, Abteilung Natur- und Landschaftsschutz, wörtlich heisst.

Grund für diese Verarmung der Hochmoorvegetation auf den zerstreut liegenden Flächen sind unter anderem tiefe Grabeneinschnitte und Fahrwege, welche die zusammenhängende Wasserversorgung der Gebiete blockiert.

«Flächige Vernässungen» UmdieseErosionzustoppenund das Hochmoor in diesen Gebieten wieder mehr zu befeuchten, besteht «das Regenerationsund Aufwertungspotenzial für diese Flächen vor allem darin, die innerhalb und am Rand dieser Einzelflächen liegenden Gräben zu verschliessen und sauren Abstrom beziehungsweise Oberflächenabflüsse in die anschliessenden Flächen wieder zuzulassen», heisst es in dem technischen Bericht weiter. Damit die Schwantenau so wieder zu einem kompakten, hydrologisch grossflächig zusammenhängenden und wüchsigen Hochmoor entwickelt werden kann, seien «flächige Vernässungen » erforderlich. Diese sollen durch verschiedene Oberflächendämme, Grabenverschlüsse und Dammüberläufe erzeugt werden.

Um das Hochmoor während den Bauarbeiten entsprechend zu schonen, soll nur mit Maschinen mit geringem Auflagedruck und mit Raupen gearbeitet werden. Je nach Witterungsverlauf und Bodennässe sei auch mit Bauunterbrüchen zu rechnen, so das kantonale Amt.

Im Einsiedler Hochmoor sollen Entwässerungsgräben gestaut werden, um das Gebiet wieder zu beleben. Foto: Ursula Bruder

Share
LATEST NEWS