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84 neue Lehrer und fast 84 Stellen vergeben

Studienabgänger ohne Job? Mitnichten: Über 90 Prozent der Absolventen der Pädagogischen Hochschule Schwyz haben Arbeit gefunden.

KILIAN KÜTTEL

84 Frauen und Männer haben dieses Frühlingssemester ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule Schwyz abgeschlossen. Wenn sie an der Feier vom September Bachelordiplome und Blumen entgegennehmen, werden fast alle von ihnen bereits mit beiden Beinen im Berufsleben stehen.

Wie eine Nachfrage bei der Pädagogischen Hochschule Schwyz zeigt, haben fast alle Absolventinnen und Absolventen eine Stelle für das Schuljahr 2020/2021 gefunden: «Es sind über 90 Prozent. Die restlichen Studierenden schliessen ein weiterführendes Studium an oder machen ein Zwischenjahr», sagt PH-Sprecherin Ulrike Seifart auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Grund ist klar: Lehrermangel, nach wie vor. In einigen Kantonen mehr als in anderen. Und im Kanton Schwyz ein bisschen weniger als andernorts: Bis vorgesten Nachmittag waren im Kanton Schwyz sechs Stellen für Lehrerinnen oder Lehrer ausgeschrieben, gerade einmal drei Gemeinden suchten eine Lehrperson für den Kindergarten oder die Primarstufe: die Gemeinde Freienbach, die Primarschule Wollerau und die Primarschule Galgenen.

Wie Seifart von der PH Schwyz weiter ausführt, planen gut 15 Prozent der Primar- und Unterstufen- Lehrpersonen in der Zukunft ein Masterstudium – zum Beispiel als Sekundarlehrerin, Lehrperson in Fachdidaktik oder in Erziehungswissenschaften. Das habe eine interne Befragung ergeben.

Grosses Interesse am Lehrerberuf Lehrer sind gesucht. Das scheinen auch viele Maturandinnen und Maturanden zu spüren. Nie zuvor hat die PHSZ so viele Einschreibungen registriert wie für das kommende Herbstsemester: 123 (Ausgabe vom 5. Mai). In den letzten Jahren haben laut Seifart die Zahlen zwischen 100 und 115 Neustudenten geschwankt. Wieso diese Zunahme um fast 20 Prozent?

Eine Erklärung könnte in der Corona-Krise liegen. Bekanntermassen ist der Sprachaufenthalt in Australien oder den USA dieser Tage eine zumindest fragwürdige Idee. Und ins Militär muss auch nicht jeder. Da ist es naheliegend, das Zwischenjahr zu verschieben. Dazu sagt Ulrike Seifart: «Diese Hypothese haben wir auch aufgestellt.» Allerdings hätten die PH-Verantwortlichen anhand der Anmeldungen nicht feststellen können, ob es weniger Maturandinnen und Maturanden gibt, die ein Jahr abseits des Klassenzimmers einschieben. «Wir interpretieren diese Zahlen aber dahingehend, dass der Lehrberuf sehr attraktiv ist.» Quintessenz: Nächstes Semester wird es an der PH enger werden als in den vergangenen Jahren. Mehr Platz haben die Studenten aber spätestens dann wieder, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben: Lehrer sitzen bekanntlich alleine am Pult.

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