Zustimmung trotz erheblicher Kostenüberschreitung

Letzten Dienstag fand in Alpthal die Gemeindeversammlung statt. Auch die Gemeinde Alpthal kommt nun voll ins EDV-Zeitalter, mit neuer Website, mit einer Geschäfts-Verwaltungs-Lösung und mit dem neuen harmonisierten Rechnungswesen.

ms. Damit der vorgeschriebene Corona-Abstand eingehalten werden konnte, begrüsste Gemeindepräsident Ady Inderbitzin knapp 30 Personen in der schönen Mehrzweckhalle zur ordentlichen Gemeindeversammlung. Im Hinblick auf die zu erwartenden hohen Kosten bei der Sanierung der Trinkwasserversorgung Alpthal erhielt der Präsident vom Kanton die Auskunft, dass das Trinkwasserwerk als Spezialfinanzierung grundsätzlich selbsttragend sein muss. Einzig, wenn die Wasserzinsen im Vergleich zu anderen Gemeinden überhöht sind, könnte sich die Gemeinde an den Kosten beteiligen.

Von den sieben Gemeinderäten traten zwei zurück. Es sind dies der bisherige Säckelmeister Patrick Gyr und Bauchef Ady Fässler. Sie wurden beide mit einer kurzen Laudatio und einem Blumenstrauss verabschiedet. Ein Blumenstrauss, den sie beide ihren Gattinnen überbringen können, zum Dank für ihre stille Arbeit zu Hause, meinte Präsident Ady launisch. Neu in den Gemeinderat gewählt wurden Martina Steiner und Lukas Bisig. Neue Vize-Präsidentin ist Yvonne Müller.

Soeben hat Alpthal eine neue, moderne Website aufgeschaltet, welche Ressortchef GR Thomas Reichlin den Anwesenden auf Grossleinwand kurz präsentierte. Aus der Mitte der Versammlung wurden dazu bereits einige Ergänzungswünsche angebracht.

Gemeindeverwaltung Die letzte Budgetgemeinde bewilligte einen Kredit für die Anschaffung einer Gever-Lösung (GEschäftsVERwaltungs-Lösung) für die Gemeindeverwaltung und für den Gemeinderat. Eine Arbeitsgruppe hat einige Lösungen angeschaut und auch andere Gemeindeverwaltungen besucht. Schliesslich entschied sich der Gemeinderat für die Lösung der Firma CMI in Schwerzenbach. Mehrere Gemeinden in der Umgebung und auch der Bezirk Einsiedeln arbeiten mit dieser EDV-Lösung. Sie soll die Verwaltungstätigkeiten erheblich vereinfachen. Überdies haben ab dem Jahr 2021 alle Schwyzer Gemeinden das neue harmonierte Rechnungswesen einzuführen, so auch die kleine Gemeinde Alpthal. In Anbetracht der steigendenden Arbeit und deren Komplexität erhöhte der Gemeinderat das Arbeitsstellen-Pensum der Gemeindeverwaltung um 20 Prozent auf 2,4 Arbeitsstellen.

Erhebliche Kostenüberschreitung Die vorliegende Jahresrechnung 2019 und die Nachkredite erläuterte der abtretende Säckelmeister Patrick Gyr. Die Rechnung schliesst bei einem Aufwand von etwas über 3 Millionen Franken mit einem Fehlbetrag von 347’420 Franken ab. Dadurch fällt das ausgewiesene Eigenkapital auf noch 772’070 Franken. Es liegt somit etwas unter dem eigenen Steuerertrag von einem Jahr.

Die Strassen-Sanierung vom Stei bis Brunni führte zu einer erheblichen Kosten-Überschreitung von über 30 Prozent. Der Säckelmeister begründete diese mit unvorhergesehen Kosten, wie der Sanierung einer Brücke und der Meteorleitungen. Auch der Gemeindebeitrag an die Privatstrassen überstieg das Budget um 50 Prozent. Dies sei die Folge der Verschiebung von Sanierungsarbeiten aus dem Vorjahr. Doch die Anwesenden waren gnädig. Sie stimmten sowohl den Nachkrediten wie der Jahresrechnung oppositionslos zu.

www.alpthal.ch

Damit wegen «Corona» die Abstände eingehalten werden konnten, fand die Gemeindeversammlung in Alpthal letzten Dienstag in der Mehrzweckhalle statt.

Foto: Meinrad Steiner