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«Viele finden das Handyverbot nicht so toll wie ich»

«Viele finden das Handyverbot  nicht so toll wie ich» «Viele finden das Handyverbot  nicht so toll wie ich»

Für die Einsiedler Pfädler und Wölfe geht es ab nächsten Montag gemeinsam nach Madagaskar. Ein besonderes Lager erwartet die Abenteuerfreunde.

LUKAS SCHUMACHER

Ihr Pfadiname ist Wäslig. Wie sind Sie zu diesem Namen gekommen?

Wäslig bedeutet Rasenziegel, also ein Stück eines Rasens. Zu dem Namen bin ich gekommen, da ich immer Vollgas gegeben habe und dadurch Rasenstücke herausgerissen wurden. Das Pfadilager steht dieses Jahr nicht nur wegen Corona unter einem speziellen Stern … Ja genau, die Pfadi St. Meinrad Einsiedeln feiert dieses Jahr ihren 80. Geburtstag. Deshalb haben wir beschlossen, ein Abteilungslager durchzuführen. Das bedeutet, dass nicht nur die Pfadfinder, sondern auch die jüngeren Wölfe auf dem gleichen Lagerplatz im Zelt übernachten. Normalerweise sind die Wölfe an einem anderen Ort in einem Haus. Mehr Pfaditeilnehmer und dazu noch die Corona-Massnahmen. Ist das zu schaffen? Ja, die grösste Unsicherheit lag in der Planung, da wir bis vor Kurzem nicht wussten, ob das Lager überhaupt stattfinden kann oder nicht. Mit rund 90 Teilnehmern am Lager können wir die Coronamassnahmen gut umsetzen. Ich stelle mir ein Pfadilager mit viel Aktivität und somit auch Körperkontakt vor … Für die Kinder ist es wie in der Schule, für sie gelten keine Einschränkungen. Für die Leiter gilt 1,5 Meter Abstand untereinander, wobei diese Regel bei bestimmten Aktivitäten aussetzt, wie zum Beispiel beim Fangis- Spielen. Die Anzahl Schlafplätze in den Zelten der Leiter ist eingeschränkt. Deshalb müssen wir viel mehr Zelte aufstellen.

Was passiert, wenn ein Kind oder ein Leiter krank wird? Die Person wird isoliert, bleibt aber im Lager sofern dies möglich ist, um die Krankheit nicht nach aussen zu tragen. Im Pfadilager sind wir alle sowieso schon isoliert. Für besondere Fälle, bei denen wir nicht mehr weiter wissen, haben wir ein Bad-News-Team, bestehend aus ehemaligen Pfadfindern, bei denen wir Rat einholen können. Unternehmt ihr denn keine Ausflüge?

Normalerweise schon. Dieses Jahr jedoch wegen Corona weniger. Wenn wir mit dem öffentlichen Verkehr reisen, gilt für alle Leiter, Pfädler und Wölfe Maskenpflicht – wie mittlerweile für die ganze Bevölkerung. Das Lager befindet sich zwischen Steinhausen und Knonau. Wie kommt man zu solchen Plätzen?

Schweizweit gibt es zahlreiche offizielle Pfadilagerplätze, die man nutzen darf. Wir machen es jedoch noch altmodisch. Wir suchen uns auf der Karte irgendwo ein schönes Plätzchen aus und kontaktieren den Bauer. Die Landbesitzer sagen fast immer zu und versorgen uns sogar mit Wasser. Beim jetzigen Platz haben wir eine 550 Meter lange Wasserleitung vom Bauernhof zu unserem Lagerplatz gezogen. Wann beginnen die Aufbauarbeiten?

Vom Freitag vor Lagerbeginn bis am Sonntag sind die Leiter vor Ort und bauen die grobe Infrastruktur auf. Die kleineren Zelte und anderes wird zusammen mit den Kindern aufgestellt. Elektrische Geräte sind heutzutage bei Jung und Alt nicht mehr wegzudenken. Wie sieht das im Lager aus? Es gibt ein striktes Handyverbot für die Leiter und Kinder. Die Leiter dürfen das Handy zwar am Abend benützen, aber so wenig wie möglich. Ich persönlich finde es herrlich, das Handy für zwei Wochen ignorieren zu dürfen. Viele Kinder finden das aber nicht so toll wie ich. Foto: Lukas Schumacher

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