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«Wir wallfahren dem Coronavirus zum Trotz»

«Wir wallfahren dem  Coronavirus zum Trotz» «Wir wallfahren dem  Coronavirus zum Trotz»

Morgen Mittwoch findet die Bezirkswallfahrt statt. «Heuer geht die Wallfahrt wegen des Coronavirus in vereinfachter Form über die Bühne», sagt Pater Basil Höfliger: Auf die Carfahrt wird verzichtet. Erstkommunionkinder sind nicht dabei.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Um ein Haar wäre die Bezirkswallfahrt ins Wasser gefallen. Ist das göttliche Fügung, dass sie doch noch stattfinden kann? Es war vielmehr unsere eigene Entscheidung, die Wallfahrt durchzuführen (lacht). Natürlich sind wir sehr dankbar und froh, dass der Anlass trotz des Coronavirus stattfinden kann. Es haben sich sechzig Pilger angemeldet. Sie wallfahren also dem Coronavirus zum Trotz und lassen sich nicht unterkriegen? In der Tat! Allerdings geht die Bezirkswallfahrt heuer in vereinfachter Form über die Bühne: Die Pilger reisen statt in Cars mit ihrem Privatauto oder im öffentlichen Verkehr an. Wir verzichten auf eine Einladung an die Erstkommunionkinder und das Kinderprogramm. Kinder dürfen aber gerne in Begleitung ihrer Angehörigen an der Wallfahrt teilnehmen. Würden sich die Wallfahrer im Car zu nahe kommen? Es wäre vielen Pilgern einfach nicht wohl, so undistanziert die Fahrt im Car verbringen zu müssen. Dass die Erstkommunionkinder nicht mit dabei sind, hat mit dem Umstand zu tun, dass ja auch Schulreisen noch nicht über die Bühne gehen können. Können Sie sich erinnern, dass die Wallfahrt jemals ausgefallen wäre? Die Bezirkswallfahrt ist meines Wissens noch nie ausgefallen. Einmal mussten wir sie wegen eines heftigen Gewitters abbrechen: Die Kinder waren vom Regen ganz durchnässt: So sind sie vorzeitig nach Einsiedeln zurückgefahren.

Unter welchem Zeichen steht die heurige Bezirkswallfahrt thematisch? Sie steht naturgemäss unter dem Zeichen des Coronavirus und der damit verbundenen Unsicherheit in diesen Zeiten: Sie haben bei manchen Zeitgenossen das berufliche und private Leben durcheinandergeschüttelt und Einsamkeit, aber auch Angst, teils auch Aggressivität ausgelöst. Vor einem Jahr war die Neuausrichtung der Pfarrei Thema der Wallfahrt. Ist die Neuausrichtung unterdessen bereits umgesetzt worden? Rein organisatorisch schon, inhaltlich hingegen fangen wir erst jetzt mit der Neuausrichtung an. Die Verzögerung hat auch mit dem Coronavirus zu tun. Eben hat der Seelsorgerat das erste Mal getagt: Er nimmt Anliegen der Gläubigen aus Vierteln und Dorf auf.

Beten Sie persönlich zu Bruder Klaus, in eigener Mission?

Oh ja, das mache ich. Ich besuche ein paar Mal im Jahr Flüeli- Ranft. Bruder Klaus bedeutet mir persönlich sehr viel: Er überzeugt mich in seiner Schlichtheit und wie er seinen Glauben gelebt hat. Bruder Klaus war ein gefragter Mann und hat viele Menschen angezogen, die um seinen Rat gebeten haben.

«Gib alles mir, was mich führet zu dir», heisst es in einem Text von Bruder Klaus. Was fehlt uns, um eins zu werden mit dem Göttlichen? Das ist eine sehr persönliche Frage. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm fehlt, um mit dem Göttlichen eins zu werden. Die Bezirkswallfahrt kann einen Rahmen für die Pilger bilden, in dem sie eine Antwort auf diese Frage finden können.

Foto: Magnus Leibundgut

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