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Volles Haus in der Auffangstation

Volles Haus in der Auffangstation Volles Haus in der Auffangstation

Rehkitze, Fledermäuse, Marder und verschiedenste Jungvögel benötigen Unterstützung

Der Natur- und Tierpark Goldau ist mehr als ein Park. Hinter den Kulissen wird eine Auffangstation für kranke, verwaiste und verletzte Wildtiere betrieben. Aktuell ist viel los.

Mitg. Im Natur- und Tierpark Goldau werden nicht nur die «eigenen » Tiere versorgt, denn zum Park gehört auch eine Auffangund Pflegestation für Wildtiere. Und diese ist das ganze Jahr gut besucht, aber gerade im Frühling benötigen speziell viele Tiere Betreuung.

Nicht nur von Wildhütern werden Tiere gebracht, sondern vermehrt auch von Privatpersonen, nach Absprache mit der kantonalen Jagdverwaltung. Im letzten Jahr wurden so in Goldau 162 Tiere betreut – im Jahr davor waren es noch 117. Das entspricht einem Anstieg von über 30 Prozent, Tendenz steigend. Aktuell befinden sich besonders viele Jungtiere in der Auffangstation. Junge Fledermäuse, die mit der Pinzette gefüttert werden, Vögel wie Waldkauz, Waldohreule und diverse Singvögel sowie Igel, Steinmarder und sieben Rehkitze. Dabei handelt es sich nicht nur um Wildtiere aus der Region, die Rehkitze beispielsweise stammen aus verschiedenen Kantonen. Zeitintensiv und aufwendig

Die Aufzucht von Jungtieren bedarf generell viel Zeit und vollen Einsatz des Tierpark-Teams. Denn selbstverständlich werden die Tiere auch in der Nacht und über das Wochenende betreut, teilweise ist die Fütterung im Zweistundentakt nötig. Beispielsweise die Rehkitze sind meist wenige Tage alt, wenn sie nach Goldau gebracht werden und benötigen eine aufwendige Betreuung. Denn ein junges Reh akzeptiert einen Schoppen meist nur zögerlich; es ist viel Geduld und Ruhe gefragt, bis die Nahrungsaufnahme funktioniert.

Bei jedem Tier ist das Ziel, das Tier so zu pflegen, dass es wieder in seinen natürlichen Lebensraum entlassen werden kann. Aus diesem Grund wird bei aller Fürsorge und Hege auch darauf geachtet, dass der Kontakt zum Menschen nicht zu intensiv ist. Denn dies hätte negative Auswirkungen auf eine mögliche Wiederauswilderung. Darum werden zum Beispiel die Kitze nicht von Hand, sondern mit einem «Schoppen-Ständer» getränkt. Die spezielle Pflege und der Umgang je nach Tierart – sogar je nach Individuum – gehört in die Hände von Fachleuten, die über das benötigte Wissen verfügen.

Nachhaltiger Schutz Mit der Übernahme von in Not geratener Wildtiere engagiert sich der Natur- und Tierpark Goldau nachhaltig für den Schutz der einheimischen Tierwelt. Die aufwendige medizinische Versorgung von verwaisten, kranken und verletzten Pfleglingen erfolgt so lange, bis sie wieder auf ihren eigenen Beinen oder Flügeln in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden können. Der Natur- und Tierpark setzt alles daran, die tierischen Patienten ihren Bedürfnissen entsprechend zu pflegen, damit sie schnellstmöglich genesen und heranwachsen können. Für jedes Tier sucht das Tierärzte- und Tierpflegerteam individuell die optimale Lösung.

www.tierpark.ch

Die Kitze werden mit möglichst wenig Menschenkontakt aufgezogen, um sie später wieder auswildern zu können.

Foto: zvg

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