Überzeugendes Gutachten, aber …
KOMMENTAR
Endlich gibt es ein Lebenszeichen in der Debatte um die künftige Pflästerung des Klosterplatzes. Das Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission sowie der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege liefert weitere Argumente.
Wobei die Position einer möglichst historisch authentischen, unverfugten Pflästerung des «Platzes im Platz» im Wesentlichen die kantonale Denkmalpflege nur bestätigt. Wer aber das Gutachten liest, dem wird tatsächlich klar: Eine komplett Mörtel verfugte Pflästerung des «Platzes im Platz» wäre dem Ansehen und dem historischen Erbe des zweitgrössten Kirchenplatzes Europas nicht angemessen.
Und doch lässt sich trotz aller denkmalpflegerischer Gesichtspunkte eine Frage nicht unterdrücken: Wird damit wirklich genügend für alle Besucher des Klosters getan – nicht zuletzt für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer, die das Kloster besichtigen und dort beten wollen? Schliesslich ist das Kloster auch für die Menschen da und nicht nur ein historisch unantastbarer Bau. Vielleicht wäre es ja möglich, neben den zwei vorgesehenen barierrefreien Bahnen zum Marienbrunnen auf dem «Platz im Platz» zumindest eine weitere in Richtung Treppe zu realisieren – damit auch für Behinderte der Platz in Gänze erlebbar wird.
WOLFGANG HOLZ