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Denkmalschutz Ja, aber praxisbezogen

LESERBRIEFE

Im EA vom 26. Juni sind informative Teile aus dem Bericht des Eidgenössischen Heimatschutzes sowie der Eidgenössischen Kommission der Denkmalpflege nachzulesen. Der Denkmalschutz ist gewiss an manchen Orten ein nötiges Instrument, sollte aber nicht sakro-sankt gehandhabt werden. Ein paar «Weihnachtswünsche» dieser Gremien bedürfen einer Präzisierung, vergleichender Hinweise und praxisgerechten Anregungen.

In seinen Memoiren schildert der ehemalige Stiftsarchivar Pater Joachim Salzgeber (1926– 2012): Dank der unregelmässigen «Bsetzisteine» aus den Jahren 1743 und 1860 gibt es bei deren «Holprigkeit» fast unzählige Möglichkeiten zu einem unfreiwilligen Sturzflug (Ende des Zitats). Zur Ausführung der Pflästerung hat es in unserem Dorf manches Beispiel, wie mit einer gemörtelten Ausführung, von ansprechenden Motiven gestützt, ein nützliches und erfreuliches Bild geschaffen werden kann. Betreffs der Einsandung beobachtete der Historienpater, dass sich der Platz, dank des Unkrauts, «zu einem botanischen Garten» entwickeln würde. Dass die Einsandung aber kein dauerhaftes Instrument ist, hat der Versuch in den vergangenen Neunzigerjahren bewiesen. Es brauchte nur zwei, drei Gewitter, und der Sand hat sich im unteren Bereich angesammelt. Auch wird im eidgenössischen Bericht die Verschmutzung der Meteorwasser- Leitungen verschwiegen.

Die Gutachter sprechen von historisch-authentischer Ästhetik, beachten dabei aber zu wenig, dass gerade mit dem «neueren» auf Mörtel gesetzten Pflasterstein, mit bildhaften Motiven (siehe Dorfabschnitte), der Barock mit eben diesem Platz durch seine lebendige Gesamt- Effizienz zu wirken verstehen würde. Den geschliffenen Flusskiesel für die Verbindungswege zu Frauenbrunnen und Kloster zu nutzen, könnte leicht das Bild von Elefantenpfaden erwecken. In solcher Weise müsste von «Wildpflästerung» gesprochen werden. Solches könnte man mit gehfähigen, auf Mörtel gesetzten Pflastersteinen (nicht die antiken, rundköpfigen) verhindern.

Gut abgestützte Diskussionen können zu einem tragfähigen Resultat führen. Sture Einseitigkeit stiftet stets kropfige Unruhe.

Karl Hensler, Allmeindstrasse (Einsiedeln)

Dorfzentrum – Dorfplatz – Schwanenstrasse: Das sind die neuen Projekte, die in der Planung gestartet worden sind. Nun, man hat scheinbar von der Abstimmung von 2016 nicht viel gelernt. Das Geld ist ja mit den extrem hohen Steuersätzen in «rauen Mengen» vorhanden, die Verwaltung ist scheinbar zu wenig ausgelastet und Abgelehntes soll wieder auferstehen, weil die Bevölkerung es immer falsch sieht. Kann man so Wohlwollen zeigen?

Zum Dorfzentrum: Kaum fertig renoviert, soll bald wieder in die Bausubstanz investiert werden. Altbauten sind bekanntlich ein Fass ohne Boden und da wäre an dieser Lage mittel-langfristig ein anderer Anziehungspunkt mit mehr Varianten möglich.

Zum Dorfplatz: Diese kleine, enge Fläche zu einem einladenden Platz umzugestalten gelingt nicht einmal dem Stararchitekten Botta. Es bleibt ein «Strassenplatz » ohne viel Ambiente, auch wenn man diesen gegenwärtig zur «Visualisierung» mit Pfosten einengt.

Zur Schwanenstrasse: Diese soll eine Pflästerung erhalten. Aber später werden mit dieser Salamitaktik aus «Zugzwang» die Hauptstrasse und andere Wege das «gleiche Kleid» erhalten müssen. Klar sollte aber sein, dass Pflastersteine im Bau und Unterhalt viel teurer, bei bestimmten Wetterlagen gefährlicher und höhere Fahrgeräusche durch den «Belag» garantiert sind. Mit diesem «Einheitsbrei » wird auch kein Ambiente geschaffen.

Es wird im «Regierungshaus» höchste Zeit, sich mit den entscheidenden Kriterien für eine Attraktivität ohne Millionen auseinanderzusetzen, damit es in der Lebens- und Aufenthaltsqualität und dem Gebotenen für die eigene Bevölkerung endlich aufwärts geht und nicht nur (fragliche) Planungsgelder das Budget belasten.

Doch es besteht seit jeher eine Angstkultur beim Gewerbe und anderen Unternehmen im gegenseitigen Geschäftsumgang, die sich zum Teil auch auf die Bevölkerung überträgt, was ein offenes Hinstehen erschwert. Auf diese Art und Weise können sich gewisse Leute und Schaltstellen «Lebens-Denkmäler » setzen, mit dem grossen Vorteil, dass keine Statuen vom Sockel gerissen werden können. Die Einsiedlerhofzeiten lassen wieder grüssen!

Bruno Bettoli (Gross)

Kantonsratssession (EA 50/20)

Die erste Session der neuen Legislatur des Schwyzerischen Parlaments ist bereits Geschichte. Während die Fraktion der SVP Kanton Schwyz über die zahlreichen Wahlausgänge erfreut ist, stand sie bei der Bekämpfung der masslosen Subventionierung der berechtigten grünen Anliegen alleine da.

Nicht im Sinne der SVP gestaltete sich die üppig dotierte Subventionierung von grünen Anliegen. So wurde der Vorschlag der Regierung für einen jährlichen Energieförderbeitrag im Umfang von 1 Million Franken vom Rat gar noch auf 2,5 Millionen erhöht. Auch die SVP setzt sich für einen sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen ein. Jedoch soll dies durch Innovation und Eigenverantwortung erfolgen und nicht durch staatlich subventionierte Programme. Die SVP stand jedoch mit ihrer kritischen Meinung alleine da, konnte dennoch wenigstens dem obligatorischen Referendum und somit einer Volksabstimmung zum Durchbruch verhelfen.

Die SVP ist überzeugt, dass die mit der happigen Subventionierung verbundene Wettbewerbsverzerrung und mit dem unnötigen Anstieg der gebundenen Ausgaben nicht dem Volkswillen entsprochen wird und verspricht, sich in der kommenden Abstimmung für diese Anliegen starkzumachen. Roland Lutz, Kantonsrat (Einsiedeln)

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