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Ja zum Sanierungspaket

Unbestrittene Zustimmung der SP Einsiedeln zur Spitalvorlage

Die zur Abstimmung stehenden Massnahmen stellen die Stiftung auf neue finanzielle Beine und entlassen den Bezirk aus der Defizitgarantie. Die SP Einsiedeln unterstützt das Paket einstimmig.

SP. Präsident Johannes Borner eröffnete am vorletzten Donnerstag im Restaurant Biergarten die Parteiversammlung mit einem frohen Gruss an die gewählten Kandidaten der SP Einsiedeln: Fredi Zehnder als Bezirksrat, Thomas Philipp als Rechnungsprüfer und natürlich Patrick Schönbächler als Landschreiber.

Finanzielle Innensicht

Neben den Zahlen zur kommenden Rechnungsgemeinde präsentierte Säckelmeister Andreas Kuriger die finanzielle Innensicht des Bezirks zur Sanierung des Spitals. Nach dem Brand im Jahre 1973 verpflichtete sich der Bezirk zu einer Defizitgarantie, um «seinem» Regionalspital wieder auf die Beine zu helfen. Von 1998 bis 2003 musste der Bezirk rund 22 Millionen Franken bereitstellen. Das Ziel muss also auch für den Bezirk sein, die Defizitgarantie aufzuheben.

Markus Hauenstein, Präsident der Stiftung, zeigte auf, wie dann bis 2014 20 Millionen Eigenkapital aufgebaut werden konnte, wie dieses in der Folge wieder schmolz und 2018 mit einem Rekord-Defizit von 7,4 Millionen belastet wurde. Nach der Krise 2011 mit der neuen Spitalliste des Kantons, die mit dem Stichentscheid der damaligen Kantonsratspräsidentin abgewehrt werden konnte, verfolgte man eine Wachstumsstrategie, die nicht erfolgreich war: Immer mehr Behandlungen sind heute ambulant, im System der Fallpauschalen können kleine Spitäler kaum bestehen.

Ein starker Partner

Ende letztes Jahr waren die Schulden auf 65 Millionen Franken gewachsen. Fürs Spital und die Stiftung musste eine neue Lösung her. Urs Birchler erklärte sich kurzfristig bereit, als Direktor ad interim die defizitäre Lage des Spitals zu stabilisieren, neue Partnerschaft aufzubauen und die Entschuldung einzuleiten. Seine ruhige, analytische Hand erwies sich als Glücksfall: Mit Ameos konnte ein starker Partner für die operative Leitung des Spitals gefunden werden und gemeinsam mit Vertretern des Bezirks und der Stiftung gelang es ihm, die Gläubiger vom nun vorliegenden Sanierungsplan zu überzeugen.

An der Parteiversammlung wurden den anwesenden Urs Birchler und Markus Hauenstein vor allem Fragen zur Nachhaltigkeit der Partnerschaft mit Ameos und möglichen Szenarien gestellt. Die beiden Stiftungsratsvertreter verwiesen auf Ameos langfristiges Interesse an regionaler Gesundheitsversorgung in der Schweiz, deren regionalen Verankerung (Gründer lebt in Wollerau, Betrieb der Seeklinik Brunnen, Hauptsitz in Zürich) und die Tatsache, dass die private Gruppe Gewinne nicht als Dividende ausschüttet sondern re-investiert.

Die sanierte Stiftung wird künftig nur noch Eigentümerin der Immobilie und des Grundstücks, alle Gerätschaften und Einrichtungen übernimmt die neue Firma Spital Einsiedeln AG als Tochter der Ameos Gruppe. Bei einem Konkurs der Spital Einsiedeln AG träte der Heimfall an die Stiftung Krankenhaus Maria zum finstern Wald ein. Dies sei das aus heutiger Sicht unwahrscheinliche Restrisiko für die Stiftung. Anstehende Projekte müssen nicht zurückgestellt werden Entgegen gewisser Forderungen seien im Moment im Stiftungsrat keine personellen Umbesetzungen vorgesehen, versicherte Markus Hauenstein abschliessend. Und Andreas Kuriger bekräftigte, dass trotz der vorgelegten Belastung von 10,5 Millionen Franken keine anstehenden Projekte des Bezirks zurückgestellt werden müssen und auch keine Steuererhöhung drohe.

Diese Punkte überzeugten die Anwesenden im Saal. Sie stellten den hohen Sanierungsbeitrag des Bezirks der grossen gesundheits- und wirtschaftspolitischen Bedeutung des Spitals gegenüber und stimmten letztlich auch aus Respekt und Anerkennung der grossen Leistung aller Verantwortlichen in Bezirk und Spital der Vorlage einstimmig zu.

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