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Ein entschiedenes Ja – trotz allem …

ABSTIMMUNG 9. AUGUST

Sanierungspaket Spital Einsiedeln

Da ich aus persönlichen Gründen an der Bezirksgemeinde vom 30. Juni nicht teilnehmen kann, versuche ich auf diesem Weg, noch mögliche Skeptiker für das Sanierungspaket für das Spital zu überzeugen. Zwar ist es verständlich, dass bei der finanziellen Entwicklung des Spitals in den letzten Jahren nach Gründen und Fehlentscheiden gesucht wird. Dies ist berechtigt und um erneute ähnliche Fehler – denn solche sind zweifelsfrei auch passiert – in Zukunft zu vermeiden, auch richtig und wichtig.

Allerdings geht es bei diesem Paket nicht darum, sondern lediglich schlichtweg um den Erhalt des Spitals. Als es 2011 vor allem um die politische Rettung ging, geht es jetzt um die existenzielle Rettung.

Dass ich trotz der ungünstigen Entwicklung der letzten paar Jahre immer noch für das Spital einstehe, hat zwei Gründe. Den wichtigsten Grund vorweg: Ich bin nach wie vor überzeugt, dass das Spital medizinisch insgesamt eine gute Qualität aufweist und weiterhin ein Garant ist für eine gute regionale medizinische Grundversorgung.

Der zweite Grund hat mit dem «Paket» an sich zu tun: Dank des eingeschlagenen Wegs mit der Ameos Gruppe konnte nach dem Scheitern einer Zusammenarbeit mit dem Spital Lachen ein für mich kaum mehr zu erwartender «Turnaround» in der sehr schwierigen Spitallandschaft geschafft werden. Diese Lösung scheint mir auch langfristig überlebensfähig zu sein ohne weitere Finanzspritzen des Bezirks.

Dass nochmalig ein relevanter Betrag nötig ist, mag einigen sauer aufstossen, ist aber angesichts von dem, was auf dem Spiel steht, jedoch vertretbar. Dies umso mehr, als die Altlast einer Bürgschaft des Bezirks für allfällige Defizite damit definitiv vom Tisch ist.

Inwiefern sich meine zuversichtliche Einschätzung in Zukunft bewahrheiten wird, wird sich zeigen. Eine zweite und wahrscheinlich letzte Chance, dies zu beweisen, haben unser Spital und deren engagierte Mitarbeiter aber bestimmt verdient! Deshalb hoffe ich auf eine breite Unterstützung dieses Pakets an der kommenden Bezirksgemeinde. Dr. med. Antoine Chaix Kantonsrat (Einsiedeln)

Dieser Vergleich kommt einem in der aktuellen Situation so in den Sinn. Denn von der Polizei und der Feuerwehr verlangt man auch nicht, dass sie Gewinn machen. Man schläft ruhiger, wenn sie vorhanden sind. Ein Akutspital, das muss Personal und Einrichtungen vorhalten für den Fall eines Akutfalls. Nur sollten diese Einrichtungen bedarfsgerecht geplant sein. Die Personen, die dazumal für die aktuelle Ausbaustrategie verantwortlich waren, sind nicht mehr alle an Bord. Denn mit dieser Strategie hat man sich mit Beton buchstäblich Erweiterung vom medizinischen Angebot verbaut. Zum Beispiel: Wenn eine Magnetresonanztomographie- Anlage im Kobiboden steht. Und von der Rodiag betrieben wird. Könnte man den Patienten dagegen aus dem Spitalzimmer liegend mit dem Spitalbett zur Abklärung bringen, würde das ein anderes medizinisches Behandlungsfeld ermöglichen. Denn heute weiss man nicht, wie sich die Operationstechnik weiterentwickeln wird. Aber stehen bleibt sie nicht.

Was die Virenkrise auch gezeigt hat: Die IT wird im Gesundheitswesen einen Schub zur smarten Medizin erleben. Möchte man da mit den Finanzmitteln in diesem Bereich in der Schweiz sparsam umgehen, dann muss man ein Spital in einer Gruppe zum Pilotspital machen. Wenn dort die Technik und Software-Applikation sich als alltagstauglich erweisen, kann man nachher die anderen Spitäler in der Gruppe nur noch damit ausrüsten. Man spart sich so Fehlinvestitionskosten und das Personal kann in kurzer Zeit produktiv arbeiten. Dieser Lösungsansatz gilt unabhängig, ob die Spitäler der öffentlichen Hand gehören oder zu einer privaten Spitalgruppe.

Wenn man so weitermacht wie heute, dann kann man gleich Tausendernoten in den Aktenvernichter stopfen. Zur Ameos Gruppe persönlich hätte ich es vorgezogen, wenn es vor der Bezirksgemeinde eine Infoveranstaltung gegeben hätte von dieser. Ich habe noch ein Fragezeichen bezüglich IT-Datenschutzvorkommnis in Deutschland und diesbezüglichem Geschäftsgebaren.

Andreas Noske (Einsiedeln)

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