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Rassismus

LESERBRIEFE

Ein Wort, das wir in den letzten Monaten so viel hören – seit dem schrecklichen Polizistenmord an einem schwarzen Mitbürger in den Staaten. Es gibt eben das schwarze Afrika und das weisse Europa. Die Unterschiede des Klimas, die Umgebung der beiden Kontinente, die Lebensweisen haben die Menschen geprägt. Bei uns in Europa sind es die vielen Länder – Schweiz, Deutschland, Frankreich – mit zum Teil unterschiedlichen Ethnien. Auch in Afrika sind die verschiedenen Länder geprägt von Klimaunterschieden, der vielen Staaten vom Norden bis in den Süden. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von schwarzen Ethnien. Nehmen wir Namibia. Ein afrikanischer Staat. Von Weissen in Beschlag genommen. Die Hereros, einst die Herrscher, die Damaras, die Bauern, dann die kleinwüchsigen Hottentotten, das Jägervolk. Heute fast nicht mehr zu unterscheiden. Neuartige Sklaven der weissen Farmer. Besitzer dieser riesigen Ländereien. Und so könnte ich noch weitere afrikanische Staaten aufzählen. Schwarze Ethnien – europäische Besitzer. Dasselbe gilt in grossem Masse auch für weitere Erdteile.

Die Ausbeutung ist zum Teil schrecklich. Abgesehen von den Farmen der Weissen, die sicher ihre Ländereien gut verwalten, geht es auch um die Tierwelt. So wurden die schwarzen Menschen Übeltäter im eigenen Land. Elefanten werden grausam eingekreist, waidwund geschossen, da den Schwarzen die intensiven Waffen der Weissen fehlen – und bei lebendigen Leib werden ihnen die riesigen Stosszähne unter den grausamsten Schmerzen ausgerissen, nach Europa geschmuggelt und hier entsteht wunderschöner Schmuck oder sonstige Kunstwerke.

So sind wir mit der Zeit zu Herrenmenschen geworden. Und wenn dann eben Leute mit schwarzer Hautfarbe uns besuchen oder eben hier leben, ist es leider oft ein wenig dieses Herrentum, das sie zu spüren bekommen.

Es ist wirklich nicht alles schlecht, es gäbe viele positive Dinge aufzuzählen, welche wir Europäer nach Afrika brachten. Angefangen bei Ärzten, Schulen und Spitälern. Und heute werden diese Anstalten von den schwarzen Menschen in der Hauptsache selber geführt und verwaltet. Aber die Hautfarbe bleibt. Sie sind schwarz. Wunderschön all die verschiedenen Stämme, mit ihren uralten noch überlieferten Traditionen – leider auch eher zur Seltenheit geworden. Und wir sind weiss. Aber bei Gott soll die Hautfarbe kein Gradmesser sein.

Susi Birchler (Einsiedeln)

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