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Beim Einsatz von Recyclingbaustoffen hat der Kanton noch Luft nach oben

Beim Einsatz von Recyclingbaustoffen hat der Kanton noch Luft nach oben Beim Einsatz von Recyclingbaustoffen hat der Kanton noch Luft nach oben

Im Kanton Schwyz wurden seit 2017 noch keine Normen im Bezug auf die Verwendung von Recyclingbaustoffen angepasst. Dies schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine Interpellation.

HANS-RUEDI RÜEGSEGGER

In einer im Februar eingereichten Interpellation wollen die beiden FDP-Kantonsräte Peter Dettling (Lauerz) und René Baggenstos (Brunnen) wissen, wie es um den Einsatz von Recyclingbaustoffen im Kanton Schwyz steht. Dabei interessiert es sie unter anderem, welche für das Thema relevanten Standardisierungen seit 2017 angepasst wurden und wie sich der Anteil von Recyclingbaustoffen insgesamt entwickelt hat. Eine griffige Handhabung bei der Verwendung von Recyclingbaustoffen sei wichtiger denn je, schreiben die beiden Interpellanten. Insbesondere im Bereich von Belagsrecycling bestehe grosser Aufholbedarf.

Neue Standards für 2021 erwartet Seit 2017 seien noch keine Standards beziehungsweise Normen angepasst worden, die einen erhöhten Anteil von Ausbauasphalt in den Belägen zulassen, schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort. Für weniger belastete Verbindungsstrassen oder Provisorien würden bereits heute fallweise höhere Recyclinganteile zugelassen. Derzeit überarbeite der Schweizerische Verband der Strassenund Verkehrsfachleute die Normen für bituminösen Belagbau. «Die neuen Normen werden voraussichtlich 2021 Gültigkeit erlangen », heisst es in der Antwort weiter.

Aussagen über den prozentualen Anteil von Recyclingbeton an öffentlichen Bauten und Anlagen seien nicht möglich, da darüber keine Statistik geführt werde, schreibt der Regierungsrat – ebenso wenig über die Verwendung von Recyclingbelag.

Im Rahmen der Zentralschweizer Abfallplanung 2018 wurde aber der Einsatz von Asphaltgranulat bei den Asphaltmischwerken erfragt. Ein durchschnittlicher Anteil von 30 Prozent Asphaltgranulat gelte in der Branche als guter Wert. «Im Kanton Schwyz werden jedoch lediglich 18 Prozent erreicht», heisst es in der regierungsrätlichen Antwort.

Mit dem überschüssigen Asphalt würden meist Recycling- Kiesgemische hergestellt, die aber eine schlechtere Qualität als das ursprüngliche Material aufweisen. «Aus Sicht des Umwelt- und Ressourcenschutzes müssen Alternativen mit einem hohen Anteil an Asphaltgranulat wie der Einsatz von Heissmischfundation oder Kaltmischfundation laufend geprüft und mehr Asphalt in gebundener Form verwertet werden», räumt der Regierungsrat ein. Werde Recyclingmaterial in gebundener Form in Beton oder Asphalt verwendet, werde die Qualität eines Ursprungsmaterials erreicht.

Strassenbau: Hier besteht im Kanton Schwyz noch Potenzial, um Recyclingmaterial zu verwenden.

Foto: Bilderbox

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