Spitex 2019: Mehr Klienten, aber weniger verrechnete Stunden
Trotz steigender Nachfrage ist die Spitex unverändert auf Spenden angewiesen. Im Jahr 2019 gab es dank diesen einen kleinen Gewinn von 20’500 Franken.
VICTOR KÄLIN
Im Geschäftsjahr 2019 betreute die Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal insgesamt 417 Klientinnen und Klienten (+3,5 Prozent); die verrechneten Gesamtstunden entwickelten sich mit 19’285 jedoch in die andere Richtung (–3,5 Prozent). Aus regionaler Sicht verteilen sich die Klienten wie folgt: Alpthal 16 Personen, Oberiberg 18, Unteriberg 36, Einsiedeln 336 und 11 Feriengäste. Zugelegt hat der Mahlzeitendienst: An 87 Personen wurden 9492 Mahlzeiten (+6,7 Prozent) geliefert – im Schnitt täglich 26 Portionen. Der Aufwand kletterte auf 111’000 Franken (+17 Prozent). Stellenetat nicht vollständig besetzt «Die verrechneten Stunden in der Pflege entsprachen den Erwartungen », schreibt Geschäftsführerin Bernadette Deuber im eben erschienenen Jahresbericht 2019. In den hauswirtschaftlichen Leistungen, dem zweiten Spitex-Kerngeschäft, sind die Ziele aber knapp nicht erreicht worden.
Einmal mehr bereitet auch die Personalrekrutierung Mühe: Das Stellenetat im Pflegebereich konnte wiederum nicht vollständig besetzt werden. Per 31. Dezember des Vorjahres arbeiteten 45 Personen mit unterschiedlichen Pensen für die Spitex Region Einsiedeln Ybrig Alpthal – darunter vier Lernende der Fachrichtung Gesundheit.
Dank Spenden ein Plus Die Erfolgsrechnung (siehe Box) weist zwar mit 20’500 Franken wiederum einen Gewinn aus; doch ist dieser wie im Jahr zuvor lediglich dank Spenden, Mitgliederbeiträgen sowie betriebsexternen Einnahmen (Vermietung Liegenschaft) zustande gekommen. Ohne diese Gelder hätte die Spitex-Organisation auch 2019 einen Verlust von fast 83’000 Franken geschrieben.
Bernadette Deuber ist sich dieser Abhängigkeiten bewusst; ebenso bewusst ist ihr der Wert der Mitgliederbeiträge: «Sie sind sehr wichtig für die Spitex.» Zu ihrem Bedauern hat sich die Zahl der Mitglieder im Berichtsjahr von 840 auf 820 Personen reduziert.
Trotz des Jahresgewinns hat sich das Eigenkapital deutlich um 160’000 auf noch 823’000 Franken verringert. Zurückzuführen ist das auf die neue Zuordnung der bisher erzielten «Überschüsse Vertragsgemeinden». Sie belaufen sich aktuell auf 175’000 Franken. Auf Veranlassung des Bezirks Einsiedeln werden diese in der Bilanz nicht mehr als Eigenkapital geführt, sondern als langfristiges Fremdkapital.
Dass diese und alle anderen Zahlen ihre Richtigkeit haben, belegt der Bericht der Revisionsstelle. Im gedruckten Geschäftsbericht wurde irrtümlicherweise zwar der Bericht für das Jahr 2018 veröffentlicht; der von Bernadette Deuber nachgereichte Bericht 2019 attestiert der Spitex aber auch für das Berichtsjahr eine tadellose Buchführung.
«Ambulante Versorgung wird zunehmen» In seinem Jahresbericht prophezeit Präsident Thomas Bingisser eine Zunahme der ambulanten Leistungen: «Ein grosser Teil der älteren, teilweise pflegebedürftigen Menschen möchte zu Hause bleiben und ein eigenständiges Leben führen. Nach Möglichkeit zieht es die Bevölkerung vor, in ihrem gewohten Umfeld gepflegt zu werden. Diese und weitere Punkte unterstreichen die Wichtigkeit einer gut funktionierenden ambulanten Versorung.» Für «seine» Spitex leitet er den Auftrag ab, das «Qualitätsniveau zu halten und gleichzeitig auf die Kosten zu achten». Die Einwohnerzahl nimmt weiter zu und die Bevölkerung wird laufend älter. Deshalb, so Bingisser, «werden die ambulanten Leistungen zunehmen».
Die Aufnahme zeigt einen Teil der Spitex-Mitarbeitenden. Foto: zvg