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Wir haben es auch selber in der Hand

LESERBRIEFE

Gestern bezahlte ich, wie alle sechs Monate, meine Krankenkassen- Versicherung. Für zwei Personen gegen 5000 Franken. Happig! Ich weiss, bei vielen Personen ist’s noch wesentlich happiger! Heute bestelle ich bei einer Einsiedler Apotheke eine weitere Packung eines Schmerzmittels, welches meine Lebensqualität deutlich verbessert. Die Schmerzen sind die Folge einer seit mehr als 50 Jahre bestehenden chronischen Erkrankung.

In der Apotheke werden mir zwei kleine Packungen à 30 Stück übergeben. Auf meine Rückfrage, dass ich normalerweise 60er-Packungen beziehe, erfahre ich, dass nur noch die kleinen ab Lager geliefert werden, aber so gebe es ja auch 60 Stück. So weit so gut? Nein! 30 Stück kosten rund Fr. 40 Franken, 60 Stück 57 Franken – also 23 Franken respektive rund 40 Prozent mehr.

Ich weiss, dass viele Patienten langfristig auf dieses Medikament angewiesen sind, es also über Jahre beziehen. Bitte liebe Leserinnen und Leser, bei den Spital- und Arztkosten können wir als Patienten wenig beitragen. Bei den Medikamentenkosten aber sind wir am längeren Hebel. Prüfen Sie die Verpackungsgrössen und deren Preise (es gibt eigenartigerweise Medikamente, die sind in der kleineren Verpackung günstiger …). Prüfen Sie günstigere Generika, viele Medikamente lassen sich einfach in der Mitte teilen (mit doppeltem Wirkstoff kaufen). Besprechen Sie das mit Ihrer Ärztin oder Arzt! Prüfen Sie die Preise laufend, sie sind sehr instabil. In Einsiedeln gibt es auch mindestens eine Apotheke, die sich aus Überzeugung für preiswerte Medikamente einsetzt. Einen kleinen Teil der extremen Krankenkassen-Kosten können wir wirklich selber beeinflussen. Andres Bolleter (Willerzell)

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