Mit dem Trämli am Sihlsee tuckern
Das erste «Weekend am See» in diesem Sommer geht am 19. Juli über die Bühne
Im letzten Jahr war das Debüt gleich ein Erfolg: Das «Weekend am See», an dem an zwei Wochenenden Velofahrer, Fussgänger und Langsamverkehr am Sihlsee Vorfahrt hatten, findet auch diesen Sommer statt. Mit so mancher Neuerung.
WOLFGANG HOLZ
Rund 1000 Teilnehmer aus Einsiedeln und Umgebung lockte die Veranstaltung «Weekend am See» im letzten Jahr ans Ufer des Sihlsees. Vor allem viele Familien mit Kindern genossen die Möglichkeit, per Velo, auf Inlineskates oder auch nur zu Fuss sich am nördlichen Sihlseeufer zwischen Hüendermatt und dem «Grüene Aff» gefahrlos und entspannt auf der Strasse inmitten der herrlichen Landschaft fortzubewegen. Corona-Schutzmassnahmen
An den beiden Sonntagen im Sommer, dem 19. Juli und 20. September, steigt nun die Neuauflage des Events, der den Sihlsee auf ökologische und touristische Weise noch attraktiver machen soll und dabei vom Verein Dorfmarkting Einsiedeln und von Einsiedeln Tourismus unterstützt wird.
«In diesem Jahr hat die Genehmigung der Veranstaltung durch den Bezirk etwas länger gedauert, weil wir ein Corona-Schutzkonzept vorlegen mussten», sagt Ruedi Bopp, einer der Initianten von «Weekend am See». Nun ist gesichert, dass auch auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt am nördlichen Sihlsee Corona-Schutzmassnahmen gelten – in Form von Informationsplakaten, Abstandsregeln in den Gastrobereichen und Desinfektionsspendern.
Mehr an Fussgänger denken Wobei Corona nicht die eigentliche Neuerung des diesjährigen «Weekends am See» sein soll. Rudolf Bopp und die anderen Organisatoren freuen sich wieder auf die vielen Familien und Velofahrer. «In diesem Jahr wollen wir aber auch in besonderem Masse die Fussgänger und ältere Leute miteinbeziehen», sagt der 61-jährige Einsiedler Ingenieur.
Konkret heisst das: Fussgänger sollen sich nicht nur wie im letzten Jahr wie der gesamte Langsamverkehr auf der Strasse am nördlichen Sihlseeufer tummeln können – wo ja Tempolimit 30 für alle gilt. «Wir wollen in diesem Jahr auch das Einsiedler Puzzle-Trämli auf der Strecke hin- und herfahren lassen, damit Fussgänger ganz entspannt die Landschaft geniessen können», so Bopp.
Per Shuttlebus zur Badi Fussgänger erreichen übrigens auch per Shuttlebus bequem und kostenlos das Strandbad Roblosen, von wo aus das «Trämli» jeweils startet. Und die Busverbindungen vom Bahnhof Einsiedeln nach Willerzell und nach Egg sind für einmal ebenfalls gratis. Die Badi Roblosen ist wie im letzten Jahr einer der Versorgungspunkte entlang der Strecke – neben dem Loipen-Beizli und dem «Grüene Aff». Zusätzlich dazu wird noch auf dem Parkplatz bei der Staumauer ein Gastrobereich mit Tischen, Grillständen und Informationsständen eingerichtet. Und beim Grüene Aff werden die Besucher Langlauf-Rollski ausprobieren können.
Nur noch von 10 bis 18 Uhr
«In diesem Jahr haben wir uns auch entschieden, die Strasse nicht mehr so lange wie im letzten Jahr für den Autoverkehr zu sperren», sagt Bopp. Nur noch von 10 bis 18 Uhr ist dieses Mal die Staumauerstrasse am nördlichen Sihlseeufer für den motorisierten Verkehr tabu – wobei Anwohner die Strasse wie im letzten Jahr befahren dürfen. Mit Tempo 30. «Wir haben einfach gesehen, dass der Andrang nach 18 Uhr deutlich nachgelassen hat.» Wie viele Besucher in diesem Jahr zum «Weekend am See» pilgern werden, darüber ist sich Ruedi Bopp noch nicht gewiss. «Zum einen ist dieser Event natürlich stark wetterabhängig, zum anderen wissen wir nicht, wie viele Leute sich noch wegen des Coronavirus vorsichtig und zurückhaltend verhalten und Veranstaltungen eher meiden.» Ein Problem, das bei der Erstauflage von «Weekend am See» aufgetreten ist, wollen die Veranstalter dieses Mal noch besser in den Griff bekommen.
Die Sache mit den «Gümmelern»
Die Rede ist von so manch sportlich ambitionierten Rennvelo-Boliden, im Volksmund auch «Gümmeler » genannt, die mit oder ohne «Weekend am See» einfach ihr Kilometerpensum rund um den Sihlsee abspulen – und das möglichst schnell. Dadurch seien langsamere Verkehrsteilnehmer gefährdet, wie Bopp erklärt. «Wir wollen deshalb an den drei Zugängen zur Strecke – also am Hüendermattdamm, an der Abzweigung nach Egg und beim «Grüene Aff» – diese Velofahrer speziell darauf hinweisen, dass Tempo 30 gilt.» Helfer gesucht
Apropos. Da an den Zugängen keine Polizisten kontrollieren, suchen die Veranstalter von «Weekend am See» noch dringend Helfer, die an den Absperrungen auf den Verkehr achten. «Insgesamt haben die meisten Leute letztes Jahr an den beiden Sonntagen akzeptiert, dass die Strasse für Autos gesperrt war – nur einzelne haben sich aufgeregt », zieht Bopp ein positives Fazit. Auch Unfälle habe es keine gegeben. «Es waren einfach zwei ganz entspannte Tage.» Manch einem hat das «Weekend am See» übrigens spontan so gut gefallen, dass er sogar selbst richtig aktiv wurde. Wie etwa jener 12-Jährige, der aus eigenem Antrieb flugs Kuchen backte und diese dann an der Strecke verkaufte. Er fand reissenden Absatz.
«Es waren einfach zwei ganz entspannte Tage».
Rudolf Bopp, «Weekend am See»
Rudolf Bopp aus Einsiedeln ist einer der Veranstalter von «Weekend am See», das diesen Sommer am 19. Juli und 20. September stattfindet.
Foto: Wolfgang Holz