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(Be)nehmen

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ZWISCHENLUEGETEN 3

MARTHA EMMENEGGER

Einmal mehr regt er sich auf. Haschi, unser Pappenheimer. Diesmal über fehlende Wertschätzung am Vatertag. By the way, da kommt mir ein WhatsApp-Spruch einer Freundin in den Sinn: «Achte darauf, was Du Dir wünscht! Ich hab mir einen aufregenden Mann gewünscht und jetzt regt er mich auf.» Nicht, dass ich Haschi diskreditieren möchte, er hat gute Seiten und das Herz am richtigen Fleck. Aber manchmal regt er mich wirklich auch auf mit seinen dauernden Aufregern. Immer am Motzen.

Was nervt mich eigentlich so? Soll er doch pfuttern, wie er will. Unsere Kinder haben übrigens Vatertag gefeiert. Samira hatte am Muttertag diesbezüglich recherchiert. Aber zurück zu meinen Nerven. Man sagt ja, dass einem speziell das aufregt, was mit einem selber zu tun hat. Nun denn. Ich ging mal in mich und suchte. Und wurde «leider» fündig. Ich gestehe, es ist eine Spur von Neid. Dass er seiner Aufregung lautstark Ausdruck verleiht. Er schert sich nicht, was andere über sein Benehmen denken. Er ist halt so. Punkt. Stellen Sie sich mal mich oder sich selber im gleichen Stil vor. Kein Benehmen. Aber ganz unter uns – zur innerlichen Ent-Spannung würde es hie und da beitragen.

Haschi lässt alles raus. So befreit er auch jeweils lautstark seine Luft aus dem Magen. Mit dem Argument, dass Babys auch dürfen. So frisst er nichts (ausser Essbares) in sich hinein und schluckt (ausser vornehmlich Bier) nichts hinunter. Und bleibt gesund. Im Hinblick auf steigende Kosten im Gesundheitswesen regt solches Benehmen und seine Folgen für einmal nicht auf, sondern zum Denken an.

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Martha Emmenegger, 45, sinniert: vom Wort «Benehmen» wendet Haschi nur den zweiten Teil an, indem er sich die Freiheit nimmt, zu tun, was er zu tun hat. Und das Be geht ihm am A… vorbei.

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