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Ist die Kritik berechtigt?

LESERBRIEFE

Bericht aus Bern (EA 44/20)

Wer die Verwaltung kritisiert, hat den Applaus auf sicher. Nationalrat Marcel Dettling hat in seiner Kolumne vom 5. Juni 2020 im EA folgenden Titel gewählt : Der Wildwuchs der Verwaltung muss aufhören. Gemeint hat er das Sicherheitsdispositiv für das BEA-Expo-Areal, wo zuzeit die eidgenössischen Räte ihre Session abhalten.

Für Marcel Dettling hat es viel zu viele Sicherheitsbeamte. Er ist der Meinung, dass man sich nicht gegen das Schweizervolk schützen müsse. Dieser Meinung bin ich auch. Leider hat er vergessen, dass die Schutzmassnahmen nicht gegen das Volk gerichtet sind. Es geht darum, die Politikerinnen und Politiker vor Amokläufen und Terroristen zu schützen. Wer im Internet sucht, findet sofort etliche Amokläufe, die in der Schweiz passiert sind. Obwohl bald 20 Jahre her, darf das Attentat in Zug vom 27. September 2001 nie mehr in Vergessenheit geraten. Während einer Kantonsratssitzung wurden 14 Politiker erschossen. Leider musste zuerst ein solches Unglück passieren, bevor die Schutzmassnahmen entsprechend angepasst wurden. So wie es aussieht, haben sich diese bewährt. Kritisieren ist einfach, vor allem dann, wenn man keine Verantwortung übernehmen muss.

Urs Gubler (Einsiedeln)

Anmerkung der Redaktion: Der Titel des «Berichts aus Bern» wurde von der Redaktion gesetzt. Sie verwendete dabei ein Zitat aus dem erwähnten Text von Nationalrat Marcel Dettling.

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