Parlament sagt Ja und Amen
Der Kantonskirchenrat genehmigt Jahresrechnung, RKZ-Kredit und Finanzierung der Spitalseelsorge
Das Parlament der katholischen Kantonalkirche Schwyz winkte an der Session sämtliche Vorlagen durch, zum Teil einstimmig. Ein Antrag für eine Kürzung der Mitfinanzierung der Spitalseelsorge wurde abgelehnt.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Das Coronavirus hat seinen Schatten auf die erste Session 2020 des Kantonskirchenrats geworfen. Sie musste, auf dass die notwendigen Abstandsvorschriften eingehalten werden konnten, vom Schweizerischen Jugend- und Bildungszentrum in das Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben in Einsiedeln verschoben werden.
Zum letzten Mal leitete Peter Trutmann, Präsident des Kantonskirchenrats, nach acht Jahren im Amt eine Session. Verabschiedet wurde überdies Werner Inderbitzin, der sein Amt als Präsident des kantonalen Kirchenvorstands nach 14 Jahren abgibt.
Zu Gast an der Session war überdies Martin Kopp, Generalvikar der Urschweiz von 2003 bis 2020. Er wurde von Werner Inderbitzin verabschiedet: «Martin Kopp war mit seinem offenen Wesen voller Empathie ein Glücksfall für den Kanton Schwyz», sagte der Kirchenpräsident: «Martin Kopp ist 17 Jahre lang rastlos tätig gewesen, für die Menschen, für die Schwachen eingetreten und hat sich unermüdlich für eine lebendige Kirche eingesetzt.» Das Triumvirat in Chur habe mit dem Rauswurf von Kopp viel Geschirr zerschlagen und für grosse Empörung gesorgt.
5000 Franken für RKZ-Anlass
Kaum ist die Schwyzer Kantonalkirche der Römisch-katholischen Zentralkonferenz (RKZ) beigetreten, kommt sie bereits zu Ehren und wird Gastort für die RKZ-Plenarversammlung: Der kantonale Kirchenvorstand ist mit der RKZ übereingekommen, am 25./26. März 2022 die Tagung in Einsiedeln durchzuführen. «Mit dem Kloster und den allgemeinen guten Infrastrukturen lässt sich diese Tagung in Einsiedeln problemlos organisieren», meinte der kantonale Kirchenvorstand.
Der Vorstand rechnet mit Kosten von rund 20’000 Franken für diese Tagung. Er schlug vor, dass die Schwyzer Kantonalkirche einen pauschalen Kostenbeitrag in der Höhe von 15’000 Franken zu Lasten des Voranschlags 2022 leisten soll. Die verbleibenden Restkosten würden von der RKZ gedeckt.
«Der kantonale Kirchenvorstand braucht eine Planungssicherheit für die definitive Übernahme dieses Anlasses», sagte der Vorstand. Nur so könnten die notwendigen Reservationen und Bestellungen rechtzeitig und verbindlich erfolgen.
«Mit einem Antrag erst im Rahmen des Voranschlags 2022 wäre diese Sicherheit nicht gegeben », betonte der Vorstand. Der Kantonskirchenrat habe deshalb bereits jetzt einen Beschluss zu fassen, womit der Betrag für den Voranschlag 2022, der an der Herbstsession 2021 zu verabschieden ist, dann bereits verbindlich sein wird. Gewinn von 33’000 Franken
«Als Verpflichtungskredit ist dieser Beschluss vom Kirchenparlament zu fassen, wobei der Kredit als neue einmalige Ausgabe von unter 100’000 Franken dem fakultativen Referendum nicht unterliegt », sagte der Kirchenvorstand. Die Finanzierung wurde grossmehrheitlich genehmigt – es gab vier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen.
Neben einem Finanzierungsbeschluss für die RKZ-Plenarversammlung im Klosterdorf stand die Jahresrechnung 2019 im Fokus der Session: Die Rechnung 2019 schliesst mit einem Aufwand von 1,9 Millionen Franken und einem Gewinn von 33’000 Franken ab. Im Voranschlag 2020 wird mit einem Gesamtaufwand von zwei Millionen und einem Überschuss von 10’000 Franken gerechnet. Die Jahresrechnung 2020 wurde einstimmig genehmigt.
Neben dem Rechenschaftsbericht 2019 der Rekurskommission, einem Nachkredit 2019 für die Sitzungsgelder 2019 der Rekurskommission und dem Tätigkeitsbericht 2019 des kantonalen Kirchenvorstands war auch ein Beschluss über die Mitfinanzierung der Spitalseelsorge traktandiert.
An der ersten Session 2020 beantragte denn der Kirchenvorstand, einen jährlichen Pauschalbeitrag an die Besoldungen der Spitalseelsorgenden in den drei Regionalspitälern Schwyz, Lachen und Einsiedeln sowie in der Klinik Zugersee zu leisten. 20’000 Franken für Einsiedeln
Das Spital Schwyz soll 38’000 Franken, das Spital Lachen 34’000 Franken, das Spital Einsiedeln 20’000 Franken und die Klinik Zugersee 42’000 Franken erhalten.
Des Weiteren soll die Schwyzer Kantonalkirche pro Jahr und Spital einen jährlichen Pauschalbeitrag von 5000 Franken für die Anschaffung von liturgischen Geräten, Hostien, Messwein und Blumen leisten.
«Der Beschluss ist auf fünf Jahre befristet mit Beginn am 1. Januar 2021 und endet am 31. Dezemeber 2025», sagte der Kirchenvorstand: Dieser Beschluss werde gemäss Verfassung dem fakultativen Referendum unterstellt. Eine kürzere Diskussion gab es zum Traktandum zum Beschluss über die Mitfinanzierung der Spitalseelsorge: Stefan Widmer sprach sich gegen die Erhöhung des Beitrages für die Psychiatrische Klinik Zugersee von 20’000 auf 42’000 Franken aus. Der Kantonskirchenrat aus Goldau stellte einen Antrag, die Spitalseelsorge in der Zuger Klinik mit einem Beitrag in der Höhe von 30’000 Franken zu finanzieren. Der Antrag von Widmer wurde grossmehrheitlich abgelehnt – fünf Räte stimmten für den Antrag von Widmer, acht Räte enthielten sich der Stimme. Die gesamte Vorlage zur Finanzierung der Spitalseelsorge wurde schliesslich grossmehrheitlich angenommen.
Werner Inderbitzin (links), Präsident des kantonalen Kirchenvorstands, und Peter Trutmann, Präsident des Kantonskirchenrats, wurden an der Session verabschiedet. Fotos: Magnus Leibundgut
Wegen des Coronavirus tagte das Kirchenparlament im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben in Einsiedeln. Die Kantonskirchenräte genehmigten in gebührendem Abstand voneinander einstimmig die Jahresrechnung 2020.
Martin Kopp, Generalvikar der Urschweiz von 2003 bis 2020, erhielt an der Sitzung des Parlaments von den Kantonskirchenräten eine Standing Ovation für seine geleistete Arbeit im Bistum Chur.