Drei Brüder im gleichen Boot

Die Egger Brüder Andreas, Veit und Lukas Kälin sind alle in der Eventbranche tätig.

MARLIES MATHIS

Sie üben alle drei spezielle Berufe im gleichen Segment aus und führen daher auch ein eher unkonventionelles Leben, die Egger Gebrüder Andreas, Veit und Lukas Kälin. Dafür hätten sie das Privileg, sich als Familie öfters ganz spontan unter der Woche in Egg zu treffen, meinen sie unisono zufrieden. Gemeinsam ist dem Trio auch, dass sie alle eine von den Eltern geerbte Bodenständigkeit haben, die Stiftsschule in Einsiedeln besuchten, von klein auf gerne im Betrieb ihres Vaters verweilten und werkten und nicht zuletzt das kulturelle Interesse und Engagement vorgelebt bekamen.

So war ihr leider verstorbener Vater Peter Kälin während Jahren Präsident der Welttheater-Gesellschaft Einsiedeln, und seine Söhne engagieren sich ebenfalls in verschiedenen Sparten.

Andreas Kälin, Grossveranstaltungen Wie bereits im Artikel zu lesen ist, ist der Älteste, Andreas, Mitinhaber einer Firma in Zürich, deren Kerngeschäft Konzertproduktionen, die Planung von Grossanlässen aller Art und das sogenannte «Branding», das heisst, die im ganzen Bereich einer Veranstaltung durchgezogene Signaletik zur Steigerung eines Marken-Wiedererkennungswerts, sind. Als Projektleiter ist er beispielsweise in diesem Geschäftsfeld bereits seit 17 Jahren für die Fussball Champions League im Einsatz und jeweils für die Durchführung des Finalspiels zuständig. Sein Augenmerk ist bereits jetzt auf St. Petersburg gerichtet, wo 2021 hoffentlich das nächste prestigeträchtige Endspiel stattfinden kann.

Veit Kälin, Zürcher Theater Spektakel

Der 39-jährige Veit Kälin, der sich in Deutschland zum Lichttechniker ausbilden liess, ist einer der drei Verantwortlichen des Zürcher Theater Spektakels. Seine Funktion ist jene des technischen Leiters, und damit ist er unter anderem für die gesamte Infrastruktur und die Visualisierung dieser gigantischen vierzehntägigen Kulturveranstaltung in der Stadt Zürich verantwortlich. Dieses beliebte und sehr gut besuchte Spektakel fällt dieses Jahr in seiner üblichen Form ebenfalls dem Coronavirus zum Opfer, und Veit Kälin ist zusammen mit seinen beiden Co-Leitern am Kreieren neuer Konzepte und dem Aufgleisen anderer Wege, um den Anlass in veränderter Art und Weise doch noch durchzuführen.

Die freie Zeit, die sich dank des Homeoffice, respektive der wegfallenden Fahrzeiten nach Zürich, für den Lichtdesigner und Veranstaltungstechniker durch den Stopp für Grossveranstaltungen ergeben hat, nutzt er einerseits, um sein Haus in der Reckholdern, Willerzell, zu renovieren. Andererseits widmet er sich seinem zweiten Standbein und vor allem grossen Hobby, der Christbaumpflanzung «Chüelwisli» am Etzel in Egg.

Lukas Kälin, Tontechniker im Eventbereich Der Dritte im Bunde und mit Jahrgang 1984 der Jüngste ist der in Richterswil wohnhafte Lukas Kälin. Er ist diplomierter Tontechniker und zurzeit Bereichsleiter und Fachplaner der Audioabteilung der Firma Winkler Livecom in Wohlen, die ebenfalls vollumfänglich im Eventbereich tätig ist. Ausserdem ist der Musikliebhaber und Dirigent der Einsiedler «Guggämusig Rabäschränzer » Lehrlingsbetreuer.

Das Aargauer Unternehmen ist unter anderem spezialisiert auf grosse Messeauftritte wie zum Beispiel die Swissbau in Basel, die führende Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft, an welcher die EggHolz Kälin AG jeweils auch vertreten ist. Allerdings herrscht momentan auch in diesen Bereichen gähnende Leere und auch Lukas’ diesjähriger Job auf heimischem Boden, nämlich als technischer Leiter des Welttheaters Einsiedeln, musste leider aufs kommende Jahr verschoben werden. Dabei hätte er gerade dieses kulturelle Engagement als wertvollen Ausgleich zum Alltag empfunden.

Links: Der technische Leiter des Theater Spektakels Zürich, Veit Kälin, im Sommer 2019 mit seiner Tochter Alma auf dem Arm, ist während der Festival-Aufbauzeit intensiv im Einsatz (zvg). Rechts: Andreas Kälin (rechts) zusammen mit seinem Bruder Lukas im riesigen Olympia-Stadion von Baku, Aserbaidschan, am UEFA Europa League Final 2019. Foto: Kalli Kälin