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«Nach diesen vielen Jahren ist die Zeit reif für neue Ideen und Impulse»

«Nach diesen vielen Jahren ist die Zeit reif  für neue Ideen und Impulse» «Nach diesen vielen Jahren ist die Zeit reif  für neue Ideen und Impulse»

Der Jurist André Rüegsegger wechselt vom Sicherheits- ins Baudepartement. Im Interview erklärt er die Gründe für den eher unerwarteten Wechsel.

NADINE ANNEN

Der Brunner André Rüegsegger war seit seiner Wahl in den Regierungsrat im Jahr 2012 Sicherheits- und Justizdirektor. Nun übernimmt er das Baudepartement vom abtretenden Othmar Reichmuth. Das Sicherheitsdepartement übernimmt der neu gewählte Herbert Huwiler, ein studierter Ökonom. Rüegsegger ist der einzige Jurist im Regierungsrat.

Diese Departementsrochade überrascht. Welche Überlegungen stecken dahinter? Ich war bereits als junger Anwalt mehrere Jahre im Sicherheitsdepartement tätig, bevor ich 2012 das Amt als Regierungsrat antreten durfte. Nach diesen vielen Jahren ist die Zeit nun reif für neue Ideen, Impulse und Herangehensweisen, sowohl im Interesse des Departements als auch von mir selber. Man darf auch nie dem Irrtum verfallen, man sei unersetzbar; ein neuer Regierungsrat bringt ebenfalls wieder seine Qualitäten mit. Schliesslich – und das erachte ich als Stärke der Schwyzer Regierung – ist es bei uns üblich, dass man sich auch in den anderen Departementen kritisch- konstruktiv einbringt. Das werde auch ich weiterhin tun, natürlich auch im Sicherheitsdepartement.

Als Amtsälterer hatten Sie die Wahl vor Huwiler. Heisst das, dieser Wechsel war vor allem Ihre eigene Entscheidung, oder wurden Sie von anderer Seite zu diesem Entscheid bewogen?

Es war aus den besagten Gründen schon mein Wunsch, ins Baudepartement zu wechseln. Wir haben diesen aber auch im Regierungskollegium offen diskutiert und abgewogen. Wie bei der Zuteilung der anderen Departemente auch steht dann die ganze Regierung hinter dem Ergebnis.

Im Sicherheitsdepartement stehen mit dem neuen Polizeigesetz und der Integration der Bezirksstaatsanwaltschaften in eine kantonale Staatsanwaltschaft grosse Brocken an. Sie wären in diesen Dossiers sattelfest: Wäre es nicht besser gewesen, dass Sie diese noch abschliessen?

Das neue Polizeigesetz findet mit der Beratung im Kantonsrat voraussichtlich schon morgen Mittwoch seinen politischen Abschluss, und auch bei der Zusammenführung der Staatsanwaltschaften von Kanton und Bezirken auf 1. Januar 2021 befinden wir uns organisatorisch auf der Zielgeraden. Ich werde meinem Nachfolger am 1. Juli ein aufgeräumtes und gut funktionierendes Departement übergeben können. Und ich bin sicher, dass Herbert Huwiler einen guten Job machen wird. Auch im Baudepartement sind nicht wenige grosse Projekte – wie die neue Axenstrasse, die Gebiete Zeughaus und Wintersried oder die H8 – pendent. Wie vertraut sind Sie schon mit diesen Dossiers?

Wie bereits angetönt, verfolgt man als Regierungsrat auch die Geschäfte seiner Kollegen, dementsprechend sind mir diese Projekte aus dem Baudepartement selbstverständlich bekannt. Aber ich werde mich natürlich schon noch vertieft damit auseinandersetzen müssen. Ich vertraue darauf, dass mir dabei meine bisherige Regierungserfahrung sicher zugutekommt.

Was reizt Sie am Baudepartement?

Wenn ich etwa an die Projektgenehmigungsverfahren im Strassenbau oder das Submissionswesen denke, werde ich auch im Baudepartement mein juristisches Fachwissen einbringen können. Daneben geht es stärker als im Sicherheitsdepartement aber auch um konkrete Projekte, wo Schaufel und Bagger auffahren. Ich hoffe, dass dies in meiner Amtszeit möglichst häufig der Fall ist, denn wir wollen unseren Kanton ja auch infrastrukturmässig gezielt voranbringen und weiter verbessern.

«Es war mein Wunsch, ins Baudepartement zu wechseln.»

«Kann ein gut aufgeräumtes Departement übergeben»: Regierungsrat André Rüegsegger.Foto: Archiv EA

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