«Corona-Pandemie kam just zum Start des Mittagstisches»
Francisca Eugster, Präsidentin des Vereins für Jugend- und Familienberatung, nimmt zum Chinderhus Einsiedeln Stellung. Einerseits kommt es zu einem Wechsel in der Leitung der Kindertagesstätte. Andererseits wird eine neue Lokalität für das Chinderhus und den Mittagstisch gesucht.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Francisca Eugster, Präsidentin des Vereins für Jugend- und Familienberatung, zieht eine positive Bilanz: «Das Chinderhus Einsiedeln hat die Zeit der Corona- Pandemie bestens gemeistert. » Es sei keine einzige Ansteckung durch das Virus beobachtet worden, weder beim Personal noch bei den Kindern.
«Insgesamt sei die Zahl der zu betreuenden Kinder im Vergleich zum Normalbetrieb zurückgegangen », konstatiert Eugster: Einerseits seien keine neuen Kinder, etwa von Eltern in systemrelevanten Berufen, hinzugekommen.
Andererseits hätten manche Eltern darauf verzichtet, ihren Nachwuchs in das Chinderhus Einsiedeln zu bringen, weil sie selber zu Hause im Homeoffice waren und denn die Betreuung der Kinder übernommen hätten.
Verein unterstützt Initiative «Das Chinderhus erleidet wegen den sinkenden Zahlen keine finanzielle Einbusse», betont die Präsidentin: Dies deswegen, weil die Eltern, die ihre Kinder selber betreut haben, ihren Beitrag aufgrund eines drei Monate lang gültigen Vertrages bereits ans Chinderhus überwiesen hätten.
«Das ist naturgemäss eine ungünstige Situation für diese Eltern», hält Eugster fest: Aus diesem Grund unterstütze das Chinderhus Einsiedeln auch den Antrag um eine kantonale Regelung zur Übernahme der Elternbeiträge der nicht beanspruchten Betreuungsplätze beziehungsweise zur Leistung einer Ausfallentschädigung an Betreuungsinstitutionen.
In dieselbe Richtung ziele die Unterstützung des Vereins für Jugend- und Familienberatung für die Volksinitiative «für bezahlbare Kinderbetreuung ».
Projekt vom Pech verfolgt Einen Engpass habe es hingegen beim Personal gegeben, beobachtet Eugster: «Die strengen Richtlinien aufgrund des Coronavirus haben dazu geführt, dass die Kinder in kleineren Gruppen als üblich betreut haben werden müssen.» Dies habe mit sich geführt, dass in der Folge mehr Personal beschäftigt worden sei. «Wir sind froh gewesen, dass uns vom Einsiedler Bezirksführungsstab Freiwillige zur Verfügung gestellt worden sind, die dann bei uns ausgeholfen haben in der Betreuung der Kinder.» Vollends vom Pech verfolgt war dann allerdings der neue Mittagstisch im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben, der vom Verein für Jugend- und Familienberatung geführt wird: «Just beim Start des Mittagstisches Anfang März suchte die Corona-Pandemie das Klosterdorf heim», schildert Eugster: «Dementsprechend haben die Kinder statt im ‹Zwei Raben› im Chinderhus das Mittagessen eingenommen.» Unterdessen werde der Mittagstisch wieder im Zentrum Zwei Raben angeboten: Weil der dortige Koch gekündigt habe, bekommen die Kinder das Essen aus der Küche des Hotels Drei Könige. «Ursprünglich haben sich acht Kinder für den Mittagstisch angemeldet», stellt die Präsidentin fest: Einige davon verzichten unterdessen darauf, den Mittagstisch zu besuchen – als Folge der Corona-Pandemie, wegen der eben einige Eltern im Homeoffice zu Haus bleiben und dort ihre Kinder bekochen. Leiterin startet am 1. August
Eugster hofft, dass dann im kommenden Schuljahr der Mittagstisch im Zentrum Zwei Raben wieder im Normalbetrieb über die Bühne gehen kann.
Der Verein sucht für den Mittagstisch wie auch für das Chinderhus Einsiedeln, das aus allen Nähten platzt, eine neue Lokalität: «Wir sind guten Mutes, bald eine neue Location für die Kindertagesstätte wie auch für den Mittagstisch präsentieren zu können», sagt Eugster.
Zu einem Wechsel kommt es überdies in der Leitung des Chinderhus Einsiedeln: Conny Schwendeler, die sich beruflich neu ausrichtet, hat gekündigt und wird per Ende August den Betrieb verlassen. Am 1. August tritt die neue Krippen- und Geschäftsleiterin ihre Stelle an.
Der Mittagstisch wird wieder im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben angeboten. Francisca Eugster, Präsidentin des Vereins für Jugendund Familienberatung, hofft, dass der Mittagstisch im nächsten Schuljahr wieder im Normalbetrieb über die Bühne gehen kann. Fotos: zvg