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Beeinträchtigte sind nicht speziell gefährdet

Beeinträchtigte sind nicht speziell gefährdet Beeinträchtigte sind nicht speziell gefährdet

Für die BSZ Stiftung waren die letzten Wochen besonders intensiv. Eine Belastung für alle.

LEA LANGENEGGER

Von einem Besuchs- und Ausgehverbot aufgrund der Corona- Krise waren nicht nur die Alters- und Pflegeheime betroffen. Auch im Wohnbereich der BSZ Stiftung galten dieselben Regeln. «Diese einschneidenden Massnahmen haben den Alltag wesentlich verändert und stellten für alle eine Belastung dar», sagen Geschäftsführer Willi A. Frank und Daniel Schenk, Geschäftsbereichsleiter Wohnen und Tagesstätten.

Die beiden sind Mitglieder des Krisenstabs der BSZ Stiftung, der sich mehrmals wöchentlich getroffen hat. Den Krisenstab gebe es schon länger, er werde seit 2017 jährlich mit einer Trockenübung aufgeboten. «Das kam uns jetzt zugute », sind Frank und Schenk einer Meinung. Viele kreative Lösungen sind entstanden Die zusätzlichen Hygienemassnahmen bedeuteten im Bereich Wohnen keine grosse Veränderung, da man in der Betreuung sowieso für dieses Thema sensibilisiert sei. Beträchtlicher sei der Einschnitt in den Alltag für die Bewohnerinnen und Bewohner gewesen, als das Besuchsverbot verhängt wurde. «Der Kontakt zu Personen ausserhalb der Wohngruppe ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens und der agogischen Arbeit und ist sehr emotional behaftet. Wenn der persönliche Kontakt wegfällt, fehlt ein sehr wichtiger Beziehungspunkt, der auch Stabilität vermittelt», führt Schenk aus.

In den vergangenen Wochen seien aber viele kreative Lösungen entstanden, die für Abwechslung sorgten. Es wurden beispielsweise viele Anleitungen und Videos für sportliche Aktivitäten erstellt, die auch nach der Corona-Zeit genutzt werden können.

Speziell gefährdet durch das Virus seien Beeinträchtigte nicht. «Der Anteil der zur Risikogruppe gehörenden Personen ist bei Menschen mit Beeinträchtigung nur leicht erhöht. Allerdings ist es für einige aufgrund ihres Handicaps schwieriger, die Präventionsmassnahmen einzuhalten», so die Mitglieder des Krisenstabs. Wochenendbesuche bei Verwandten wieder möglich Der Alltag der Angestellten wurde ebenso auf den Kopf gestellt. Das gesamte Arbeitsangebot habe sich grundlegend verändert, und es mussten neue Prozesse gebildet werden. «Um die Betreuung zu gewährleisten, musste ein Teil der Angestellten in anderen Bereichen arbeiten », erklären Frank und Schenk. Doch nicht dieser Aspekt, sondern die zu Beginn herrschende Ungewissheit sei die grösste Herausforderung gewesen. «Das betreuende Fachpersonal musste trotz der grossen Unsicherheit stabilisierend und beruhigend auf die Klienten und Klientinnen wirken», so die Begründung.

Inzwischen hat sich der Alltag in der BSZ Stiftung wieder etwas normalisiert. Wochenendbesuche bei Angehörigen und seit einigen Tagen auch Besuche in der BSZ Stiftung sind wieder erlaubt. «Beschäftigungen ausserhalb der Wohngemeinschaften sind bis auf Weiteres noch nicht möglich», sagen Frank und Schenk. Für die Sicherheit der Belegschaft und der Bewohnenden und dafür, dass Schutzvoraussetzungen wie die Abstandsregeln oder das Händewaschen gewährleistet sind, werde man sich auch in den kommenden Wochen intensiv einsetzen, versichert Frank.

Für das Thema bereits sensibilisiert: die BSZ Stiftung. Foto: zvg

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