Veröffentlicht am

Loblied auf die Stammbeiz

Loblied auf die  Stammbeiz Loblied auf die  Stammbeiz

HASCHI GYR

Endlich kann ich wieder in die Stammbeiz. Gefühlte 100 Jahre hatte sie zu. Der Lockdown war zum Verdursten. Meine Kehle war trocken wie die Alp im Sommer ’18. Doch nun hat meine Beiz wieder offen und empfängt ihre verloren geglaubten Jünger mit ausgebreiteten Armen. Welch Gefühl. Welch Triumph. Sehnlichst erwartet von meiner Lieblingsservierdüse, mit einem Halleluja von Freunden begrüsst, stürmisch vom Stammtisch abgeklatscht. What a feeling! Das wahre Leben ist zurück.

Eine traute Runde unter Seinesgleichen, wo ich, Haschi Automech downtown, einfach Haschi sein kann, wo man geliebt und verstanden wird. Da weiss man, woran man ist. Da ist man jederzeit willkommen, ohne gross nachdenken zu müssen. Es hopfet das Bier, es räukelt die Krumme, es ewiglächelt die Servierdüse.

Diesen Garten Eden hat mir ein Airbagnachrüster von Bundesbeamter einfach weggesperrt. Und als ich downtown zurich dagegen protestieren wollte, kam die Polizei auf mich zugerast, als wäre ich ein invasiver Fan des FC Basel … Nein, das ist nicht mehr meine Schweiz. Umso inbrünstiger sing ich das Loblieb auf die Stammbeiz. Da herrscht Redefreiheit. Da hat mir keiner etwas zu verbieten. Niemand nicht. Dort kann ich tun und lassen, was ich will.

ZWISCHENLUEGETEN 3

Share
LATEST NEWS