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FDP und SVP sind auch in grossen Orten am stärksten vertreten

In den drei als Stadt erfassten Schwyzer Orte geben SVP und FDP politisch den Ton an. Auch darin unterscheidet sich der Kanton Schwyz vom Rest des Landes.

DANIEL KOCH

Wie gewohnt beinhaltet die «Statistik der Schweizer Städte » des Bundesamts für Statistik (BFS) auch Daten zur städtischen Politik. Die tonangebenden Parteien in der städtischen Politik sind schweizweit die FDP und die SP. In den städtischen Exekutiven kommt die FDP 2019 auf einen Sitzanteil von 28,1 Prozent. Die SP folgt mit 20,7 Prozent. Die CVP hat gegenüber dem Vorjahr 0,5 Prozent verloren und hält somit noch 15,3 Prozent der Sitze. Die SVP bleibt auf Platz vier, hat aber 0,3 Prozent verloren und hält neu 11,6 Prozent. Die Grünen haben gegenüber dem Vorjahr 0,1 Prozent ihres Regierungsanteils verloren und kommen neu auf 6,9 Prozent in den städtischen Exekutiven. Drei Städte im Kanton Schwyz

Im Kanton Schwyz werden vom BFS Freienbach, Einsiedeln und Schwyz als «Stadt» eingestuft (siehe Box). Im Gegensatz zum schweizweiten Trend war die SP in den drei Exekutiven eher schlecht vertreten. In Einsiedeln gibt es per Stichtag August 2019 mit zwei Bezirksräten noch am meisten SP-Vertreter. In Schwyz sitzt zudem ein SP-Gemeinderat in der Exekutive. In Freienbach gehen die Linken komplett leer aus. Stark ist in den drei Gemeinden die SVP vertreten. Sie hat acht der insgesamt 25 Sitze inne – das sind 32 Prozent und damit fast dreimal so viele wie im Schweizer Durchschnitt der Städte. Auf ebenfalls acht Sitze kommt die FDP. Somit haben die SVP und FDP in den drei Orten Freienbach, Einsiedeln und Schwyz zwei Drittel der zu vergebenden Sitze inne. Sechs Sitze entfallen auf die CVP und drei auf die SP. Andere Parteien sind in den drei Gremien nicht vertreten.

Fest in Männerhand Grösser ist die politische Vielfalt in städtischen Seegemeinden im Kanton Zürich. So gibt es im Gemeinderat Horgen einen GLP-Vertreter und einen Parteilosen und in Richterswil einen EVP-Mann. In Wädenswil hat zudem das Bürgerliche Forum positives Wädenswil einen Sitz. Insgesamt sind aber auch diese Exekutiven stark bürgerlich geprägt.

Auffallend ist aber, dass die SVP weit weniger stark vertreten ist. In Wädenswil und Horgen sitzt je eine Person dieser Partei in der Exekutive, in Richterswil sind es zwei. Ein Spezialfall stellt die Gemeinde Glarus Nord dar. Jeder der sieben Sitze wird von einer anderen Partei besetzt. Vertreten sind CVP, SP, SVP, BDP, GPS, GLP und ein Parteiloser. Breit ist das politische Spektrum auch in Rapperswil-Jona. Die sieben Stadträte kommen aus CVP, FDP, SP, SVP, GPS und eine Person ist auch hier parteilos.

Klar untervertreten sind in allen diesen Exekutiven die Frauen. In den acht genannten Städten gibt es insgesamt 64 Sitze. Davon sind nur 15 von Frauen besetzt. In den drei Schwyzer «Städten» sind von den 25 Sitzen lediglich 4 von Frauen besetzt – ein Anteil von 16 Prozent. Erst mit der Ersatzwahl von Bernadette Deuber sind die Frauen seit dem Vorjahr überhaupt wieder in der Einsiedler Exekutive vertreten. Das ist nicht überall so: In den städtischen Exekutiven kommen die Frauen schweizweit auf einen Anteil von 27,1 Prozent und sind in zehn Städten sogar in der Mehrheit: in Aesch BL, Birsfelden, Carouge, Gossau SG, Neuchâtel, Onex, Reinach, Renens, Spiez und Uster. In Freienbach sind die zwei Frauensitze mit Monika Lienert und Ursula Solenthaler übrigens in SVP-Hand. Agglo Lachen wächst stark

Als Schwerpunktthema werden in der aktuellen Städtestatistik die Agglomerationen behandelt, da diese an Einfluss gewinnen und teilweise stark wachsen. Den grössten Bevölkerungszuwachs in den Jahren 2000 bis 2018 verzeichnete die Agglomeration Bulle mit 56,4 Prozent. Ein Wachstum von über 30 Prozent verzeichneten zudem Lenzburg (37), Monthey (36,7), Stein (AG) (34,3), Lachen (34,1) und Sion (31,9).

Zur Agglomeration Lachen zählt das BFS die Gemeinden Altendorf, Lachen, Wangen und Schübelbach. Heute zählt die Schweiz 49 Agglomerationen. In diesen Gebieten sind 73 Prozent der über 8,5 Millionen Menschen zu Hause, die in der Schweiz leben. Die Höfe werden der Agglomeration Zürich zugeschlagen. In der Agglomeration Lachen mit seinen rund 31’000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben 7743 Ausländerinnen und Ausländer ihr Zuhause. Dies entspricht einem Anteil von 25,7 Prozent.

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