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Der Mythenweg wird am morgigen Samstag freigegeben

Der Mythenweg wird am morgigen Samstag freigegeben Der Mythenweg wird am morgigen Samstag freigegeben

Die grosse Fahne auf dem Grossen Mythen wird morgen wieder gehisst und der Wanderweg auf den Berg somit offiziell freigegeben. Der Berg war jedoch schon letzten Samstag stark frequentiert.

GERI HOLDENER

Die Kette ist gespannt, das Schildchen hängt. «Weg gesperrt! Covid- 19», steht eingangs des Bergwegs auf den Grossen Mythen in der Holzegg. Die Begründung auf der Website der Tourismus-Organisation Mythenregion: «Die Besteigung erlaubt keine Kreuzung mit zwei Meter Abstand wie vom Bundesrat empfohlen.» Fällt die Sommersaison auf dem beliebten Schwyzer Hausberg dem Coronavirus zum Opfer? «Der Bergweg ist nicht amtlich gesperrt», präzisiert der Schwyzer Polizeisprecher Florian Grossmann. Konkret: Wer über die Kette steigt, macht sich deswegen nicht strafbar.

In den Kurven ausweichen Fakt ist aber auch: Wer auf dem schmalen Bergweg einen anderen Wanderer kreuzt, der kann das Social Distancing nicht einhalten. Der Verein der Mythenfreunde appelliert mit der Absperrung vor allem an die Eigenverantwortung der Wanderer. Jeder muss sich bewusst sein, auf was er sich einlässt. Armin «der Mensch» Schelbert, der bekannteste Mythengänger, spricht aus Erfahrung, wenn er sagt: «In den Kurven hat es Platz zum Ausweichen. » Da ist jetzt gegenseitige Rücksichtnahme und Geduld gefragt.

Auf jeden Fall bleibt der Grosse Mythen ein Publikumsmagnet. Laut Schelbert habe der Besucherzähler im Verlauf des letzten Samstags bei Prachtswetter 400 Gäste registriert. Das Mythenhaus auf dem Gipfel bietet wegen den Corona-Vorschriften keine Sitzplätze. Der Kiosk ist offen. Was suchte der Militär-Heli?

Mitte letzter Woche kreiste ein Hubschrauber der Schweizer Armee um den Gipfel des Grossen Mythen. Einige Berggänger hielten das für eine Beobachtung aus der Luft. War es aber nicht. Gemäss Armeesprecher Daniel Reist sei es nicht Aufgabe des Militärs, die Umsetzung der Corona- Massnahmen zu kontrollieren. Das ist eine Polizeiangelegenheit.

Der Schwyzer Polizeisprecher Florian Grossmann sagt, die Kapo reagiere auf Corona-Meldungen und wenn Verstösse bekannt würden. Dabei handelten die Polizistinnen und Polizisten «stets verhältnismässig und mit Augenmass». Ohnehin kommt es hin und wieder vor, dass Armee-Helis bei uns einen Berggipfel umkreisen, auf Übungsflügen etwa. Auch Piloten schätzen eine schöne Aussicht.

Noch ist der Weg gesperrt. Morgen soll er freigegeben werden.

Foto: Geri Holdener

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