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Zum Abschluss wurde eine erfreuliche Bilanz gezogen

Zum Abschluss wurde eine erfreuliche Bilanz gezogen Zum Abschluss wurde eine erfreuliche Bilanz gezogen

Die Organisatoren des Eidgenössischen Schwingund Älplerfestes (ESAF) 2019 in Zug haben im Bereich Nachhaltigkeit neue Massstäbe gesetzt. Das Ziel der Klimaneutralität wurde sogar übertroffen.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Die schweizweit grösste Sportveranstaltung vom 23. bis 25. August des letzten Jahres wurde von 420’000 Leuten besucht. Dass bei Grossveranstaltungen viel Güsel liegen bleibt, ist nichts Neues. Schon zu Beginn der Organisationsphase haben sich die Verantwortlichen gefragt, ob es möglich sei, das erste klimaneutrale Eidgenössische Schwingund Älplerfest zu organisieren. An der Medienorientierung vom letzten Donnerstag hielt OK-Präsident Heinz Tännler fest: «Das haben wir erreicht. Der Grundsatz ‹vermeiden – wiederverwerten – kompensieren› – ist auf allen Ebenen befolgt worden.» So wurde auf den Festführer verzichtet oder auf Glasflaschen und teilweise Plastikbecher ein Depot von einem Franken erhoben. Weiter rief man mit der Stiftung myclimate einen Nachhaltigkeitsfonds ins Leben. Zum ersten Mal wurde bei einem ESAF der ökologische Fussabdruck berechnet und das ausgestossene CO2 kompensiert.

Ziel gar übertroffen

«Es hat sich gelohnt, ein nachhaltiges ESAF durchzuführen», folgerte Heinz Tännler. Das Ziel in Sachen Nachhaltigkeit sei sogar übertroffen worden. In Zug waren die höchsten CO2-Emissionen nicht bei der Mobilität, sondern im Verpflegungssektor zu finden. Bei der Abfallmenge wurde mit 300 Gramm pro Besucher die Vorgabe um 100 Gramm unterschritten. Je nach Gewicht und Materialbeschaffung musste eine Entsorgungsund Umweltgebühr bezahlt werden. 80 Prozent der Besucher fuhren mit dem öV oder Velo an das Fest, womit auch dieses Ziel mehr als erreicht wurde. Weiter konnten die Zuschauer auch ein Depot spenden. Im Nachhaltigkeitsfonds hat sich letztlich ein Betrag von 378’000 Franken angesammelt. Damit ist die Klimaneutralität von 237’000 Franken finanziert. 150’000 Franken werden in regionale Umweltprojekte fliessen. Der CO2-Fussabruck wurde mit einem Wiederaufforstungsprojekt in Nicaragua und einem Trinkwasserprojekt in Uganda der Stiftung myclimate kompensiert. Das ESAF ist damit ein komplett klimaneutraler Anlass gewesen. Das Ziel von maximal 12’000 Tonnen CO2-Emissionen für das ganze ESAF wurde mit 8787 Tonnen CO2 problemlos erreicht.

Hohe regionale Wertschöpfung

Die totalen Umsätze beliefen sich nach Angaben der Organisatoren auf knapp 200 Millionen Franken, schweizweit entstand eine Bruttowertschöpfung von 83 Millionen Franken. Die Wertschöpfung im Kanton betrug 35 Millionen Franken, was einem Anteil von 42 Prozent entspricht. Damit ist ein substanzieller Anteil der Wertschöpfung im eigenen Kanton erwirtschaftet und das Nachhaltigkeitsziel «Regionale Wertschöpfung» erfüllt worden.

Gesellschaftliche Nachhaltigkeit

Die Gesamtzufriedenheit der Besucherinnen und Besucher war mit 97 Prozent ausserordentlich hoch, was auch auf die Sponsoringpartner zutrifft. Fast 100 Prozent der Schwinger verliehen dem ESAF das Prädikat gut oder sehr gut. Die Chrampferinnen und Chrampfer waren mit dem Helfereinsatz sehr zufrieden. Rund 59 Prozent der Besucher waren Männer, 41 Prozent Frauen. Rund 58 Prozent der erwachsenen Besucherinnen und Besucher waren älter als 40 Jahre. Im Vergleich zu früheren «Eidgenössischen» war das Publikum in Zug besser durchmischt und jünger. Bei 93 Prozent der Anwohnerinnen und Anwohner hat das Fest einen sehr guten Eindruck hinterlassen. 99 Prozent fühlten sich am Fest sicher.

Mit dieser letzten Medienkonferenz wurde endgültig ein Schlussstrich unter das ESAF 2019 in Zug gezogen.

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug letztes Jahr konnte klimaneutral durchgeführt werden.

Foto: zvg

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