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Viele Bakterien in Lebensmitteln nachgewiesen

2019 untersuchte der Kantonschemiker Trinkwasser auf Pestizidrückstände und Lebensmittel auf die Hygiene. Der Kantonstierarzt befasste sich mit einem Gepardenimport und vernachlässigten Hunden.

URS ATTINGER

An der Föhneneichstrasse in Brunnen ist das Labor der Urkantone (Laburk) beheimatet. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern durch die Kontrollen von Lebensmitteln und Trinkwasser deren Qualität. Weiter setzen sie sich für den Tierschutz, gegen Tierseuchen und für den richtigen Umgang mit Tierarzneimitteln ein. Der Wirkungsbereich des Laburk sind die Kantone Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden. Sowohl der Kantonschemiker wie auch der Kantonstierarzt arbeiten für das Labor der Urkantone.

In der Schweiz wurden in intensiv ackerbaulich genutzten Gebieten Pflanzenschutzmittel im Grundwasser nachgewiesen. Besonderes Augenmerk galt dem Pestizid Chlorothalonil (siehe Box). Das Laburk hat 66 Trinkwasserproben untersucht. Es wurden keine Pflanzenschutzmittel nachgewiesen Somit können die Verantwortlichen im Moment Entwarnung geben.

Etwas mehr Sorge bereiten dem Kantonschemiker die Lebensmittelkontrollen. Insgesamt hat das Laburk 2223 Inspektionen durchgeführt. Es gab 26 Fälle mit gravierenden Mängeln, 296 Mal waren die vorrätigen Lebensmittel zu beanstanden, in 112 Betrieben wurden die betrieblichen Bestimmungen nicht eingehalten, und ein Fünftel der 1356 mikrobiologisch untersuchten Lebensmittel musste beanstandet werden.

Von 1261 Lebensmittelproben im Verkaufs- und Gastrobereich musste jede sechste wegen Enterobakterien beanstandet werden. Speisen können durch viele Umstände verunreinigt werden – durch unsaubere Hände, Putzlappen, schmutzige Geräte oder Rohwaren.

Der Kantonstierarzt meldet den Import von zwei Geparden. Sie wurden im Tierpark Goldau untergebracht und drei Monate in Quarantäne gehalten. Die vom Aussterben bedrohten Tiere stammen aus einem Zuchtbetrieb in Südafrika und wurden anschliessend an ihren Bestimmungsort, den Kinderzoo in Rapperswil, überführt.

Vernachlässigung von Heimtieren 2019 wurden 1200 Schafhalter, unter anderem in Rothenthurm, über die neuen Bestimmungen betreffend Ohrmarken informiert (wir berichteten). Gerüchte um plötzliche Todesfälle bei Schafen nach der Markierung, verursacht durch die neuen Ohrmarken, haben sich glücklicherweise so nicht bestätigt. Das Laburk räumt jedoch ein, dass es bei den Tausenden von Nachmarkierungen bei ungenügender Nachsorge und Betreuung vereinzelt zu Problemen mit Wundinfektionen kommen könne.

Die Vernachlässigung von Heimtieren wie Hunde oder Katzen stellt nach wie vor ein Problem dar. Ein Hund, der eingesperrt zurückgelassen wird und in der Folge abmagert und verschmutzt, wird vom Kantonstierarzt betreut und in ein Tierheim gebracht. Zudem kam es 2019 zu rund 250 Vorfällen mit Hunden, wo Menschen oder Tiere gebissen wurden. Es sei deshalb wichtig, bei der Anschaffung genügend Zeit zu investieren und sich über die Eigenheiten der Tiere klar zu werden.

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