Die Schulen in unserer Region sind parat für die Wiedereröffnung
Am Montag ist es so weit: Kindergärten, Primar- und Oberstufenschulen nehmen wieder ihren Betrieb auf – und dies im normalen Klassenverband. Die Schulleiter berichten über die getroffenen Massnahmen, auf dass dem Coronavirus Einhalt geboten werden kann.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Aus anderen Kantonen ist bekannt, dass zehn bis zwanzig Prozent der Lehrer Risikopatienten sind und ab dem Montag durch Stellvertreter ersetzt werden müssen. «Im Kanton Schwyz werden es weniger Lehrer sein, die ab dem 11. Mai ihren Schuldienst mit Präsenzunterricht nicht antreten können», sagt Urs Bucher, Vorsteher des Schwyzer Amts für Volksschulen und Sport: «Für einen Ersatz müssen die Schulgemeinden vor Ort sorgen. » Zum Einsatz könnten Studenten oder pensionierte Lehrer kommen, wobei dies bei Letzteren aufgrund ihres Alters heikel sei.
Lehrer sind verunsichert
Bucher spricht von einem gelungenen Schutzkonzept im Kanton Schwyz: «Dass Lehrer einen Unterricht in Halbklassen gefordert haben, ist auf deren Verunsicherung wegen des Coronavirus zurückzuführen.» Der Kanton Zürich zum Beispiel werde mit Halbklassen am 11. Mai starten.
«Allerdings ist dieses gestaffelte Schutzkonzept kaum praktikabel », konstatiert Bucher. Fakt sei, dass die Datenlage nach wie vor dürftig sei bezüglich des Coronavirus: «Wir müssen davon ausgehen, dass in den kommenden Wochen die Ansteckungsquote wieder steigen wird. Aber dieses Risiko müssen wir eingehen», hält der Vorsteher fest: Allerdings werde ein Start mit ganzen statt halben Klassen kaum gross ins Gewicht fallen, was die Ansteckungsgefahr betreffe.
«Wir sind parat für den Start der Schulen am Montag und halten Richtlinien des Kantons und Hygienevorschriften ein», sagt Susanne Lagler: «So wird es an den Eingängen der Schulhäuser Hygienestationen mit Desinfektionsmittel geben», konstatiert die Leiterin der Primarschulen in Oberiberg und Unteriberg. Im Fokus stehe das Abstandhalten von zwei Metern zwischen Lehrern und Schülern. «Das ist naturgemäss im Schulalltag schwierig », betont Lagler, «das Schutzkonzept des Kantons mit ganzen Klassenverbänden begrüssen wir.»
Schwimmen im Hallenbad
Der Turn- und Schwimmunterricht gehe im Ybrig normal über die Bühne, weil zum Hallenbad in Unteriberg kein langer Weg anfalle. Auch der übliche Tagesablauf an den Primarschulen im Ybrig werde beibehalten, andere Unterrichtsformen seien nicht angesagt.
«Weil keine Lehrer bei uns Risikopatienten sind, braucht es auch keine Stellvertreter», führt die Schulleiterin aus: «Wenn Eltern aus Angst vor dem Coronavirus ihre Kinder am Montag nicht in die Schule schicken, wenden wir gesunden Menschenverstand an.» Man werde eine Lösung finden, indem diese Kinder mit Fernunterricht beschult würden, sagt Lagler.
Auch in Rothenthurm wird das Schutzkonzept des Kantons Schwyz ab dem 11. Mai umgesetzt: «Wir erfüllen die Vorgaben in Bezug auf die Hygiene und auf das Abstandhalten», sagt Michael Kuriger, Leiter der Primarschule in Rothenthurm: «Nach Möglichkeit wird eine Abstandsgrenze rund um das Lehrerpult in den Schulzimmern eingezeichnet.» Körperkontakt verhindern Der Turn- und Schwimmunterricht finde in der Primarschule Rothenthurm wie üblich statt. Dabei werde darauf geachtet, dass möglichst kein Körperkontakt entstehe. «Das ist möglich, weil Turnhalle und Hallenbad für die Schüler reserviert sind und Dritten nicht offen stehen», konstatiert Kuriger: «Alternative Unterrichtsformen und ein gesonderter Tagesablauf sind hingegen in der Primarschule nicht nötig. Das wird eher in der Sekundarschule ein Thema.» In Rothenthurm können alle Lehrer ab dem Montag Schuldienst leisten, weil es keine Risikopatienten unter ihnen gebe, schildert der Schulleiter: «Wir zeigen Verständnis für Eltern, die wegen des Coronavirus ihre Kinder zu Hause lassen wollen.» Man werde deren Ängste ernst nehmen und zu beruhigen wissen. «Vorübergehend besteht die Möglichkeit, dass für Schüler, die zu Hause bleiben, weiterhin ein Fernunterricht zur Verfügung steht», erklärt Kuriger.
Noch sind die Klassenzimmer in den Schulen verwaist. Ab dem Montag zieht wieder Leben in die Schulhäuser ein, wenn diese ihre Tore für die Schüler und Lehrer öffnen.
Fotos: zvg
Urs Bucher, Schwyzer Amt für Volksschulen und Sport.
Susanne Lagler leitet die Primarschulen in Unter- und Oberiberg.