«Es herrscht vorsichtige Erleichterung»
Interview mit Damian Bürgi, Co-Präsident von Gastro Einsiedeln, zur Wiedereröffnung von Restaurants
Seit Wochen sind Restaurants und Beizen wegen der Corona-Krise geschlossen. Nun dürfen Gatrobetriebe am 11. Mai erstmals wieder öffnen. Wie beurteilt Damian Bürgi von Gastro Einsiedeln Ybrig und Umgebung diesen Schritt?
WOLFGANG HOLZ
Herr Bürgi, sind Sie froh, dass am 11. Mai wieder die Restaurants in Einsiedeln öffnen dürfen?
Ja, wenn einem als Gastronom der Boden unter den Füssen weggezogen wird, ist man natürlich erleichtert, wenn man wieder Boden unter den Füssen spürt und langsam wieder anfangen kann zu laufen. Haben Sie schon Rückmeldungen von Wirtekollegen zur baldigen Neueröffnung der Gastronomie im Klosterdorf?
Nein, nicht konkret. Ich denke, es herrscht eine vorsichtige Erleichterung.
Haben Sie einen Überblick, wie die Gastro-Branche in Einsiedeln bislang die Corona-Krise bewältigt hat?
Jein, man hört von manchen mehr und von manchen weniger.
Gehen Sie davon aus, dass schon alle Restaurants am 11. Mai wiedereröffnen werden?
Das weiss ich leider nicht. Die Schwierigkeit ist jetzt, die Massnahmen vom Bund, Hygiene und Wirtschaftlichkeit auf einen Nenner zu bringen.
Wie sieht es mit Ihrem eigenen Restaurant in Euthal aus?
Das kann ich erst entscheiden, wenn die Vorschriften vom Verband ausgearbeitet und kommuniziert sind. Das wird im Laufe der Woche geschehen. Der Bundesrat schreibt ja klar vor, wie gross die Abstände nun in den Gasträumen zwischen den Tischen sein müssen, wie viele Personen an einem Tisch sitzen dürfen, und, und, und … Glauben Sie, diese Vorgaben können von allen Restaurants erfüllt werden?
Es sind alle Betriebe individuell, somit kann ich mir nicht vorstellen, dass es für jeden Betrieb so einfach ist, es umzusetzen. Zusätzlich stellt sich neben dem Schutzkonzept noch die wirtschaftliche Frage. Wo sehen Sie die grössten Probleme bei der Umsetzung der Corona-Massnahmen in den Restaurants? In der Wirtschaftlichkeit. Aber mit dem «starche Gäischt – zämä für d’Region Einsiedlä« und der ganzen Region schaffen wir das.
Befürchten Sie nicht, dass wenn das Servicepersonal mit Mundschutz arbeitet, so manchem Gast der Appetit vergeht? Im ersten Moment ja, aber wer weiss wie lange uns das Virus noch beschäftigt. Wie gut hat der Lieferservice www.wir-kochen-für-euch.ch bis jetzt funktioniert? Sehr gut, die Plattform ist gut be« sucht.
«Es sind alle Betriebe individuell, somit kann ich mir nicht vorstellen, dass es für jeden Betrieb so einfach ist, es umzusetzen.»
Damian Bürgi
Wieder Boden unter den Füssen»: Gastwirt Damian Bürgi. Foto:zl