Corona: Schwyzer Wirtschaft preichts heftiger als den Rest
Die Schwyzer Kantonalbank prognostiziert der Schwyzer Wirtschaft 2020 einen Einbruch um 3,0 Prozent. Spätestens im Jahr danach soll das Minus aber mehr als nur kompensiert werden.
VICTOR KÄLIN
Die weltweite Covid-19-Pandemie führt in diesem Jahr zu einer globalen Rezession. Und die Zeichen stehen auch in unserem Kanton auf Sturm. Gemäss der neuesten Wirtschaftsprognose der Schwyzer Kantonalbank (*) ist eine Rezession auch der hiesigen Wirtschaft «aufgrund der weltweiten Krise unvermeidbar ». Dabei sind fast alle Branchen von zum Teil massiven Verlusten betroffen (siehe nebenstehende Auflistung).
Nur wenig Gegensteuer
Die erwartete Rezession im Kanton Schwyz fällt mit einem Minus von 3 Prozent kräftiger aus als im Schweizer Durchschnitt (2,5 Prozent). Die meisten Branchen werden vom Einbruch des privaten Konsums und der Investitionen direkt betroffen sein und mit zum Teil kräftigen Verlusten bei der Bruttowertschöpfung zu kämpfen haben.
Gegensteuer gibt es nur von wenigen Branchen. Hierbei ist die Nahrungs- und Genussmittelindustrie zu nennen, die dank Gütern des Grundbedarfs ihr Wertschöpfungswachstum aufrechterhalten kann. Diese Branche ist jedoch zu klein, um einen spürbaren gesamtwirtschaftlichen Effekt zu haben.
Beschäftigung stark rückläufig
Der kräftige Einschnitt der Corona- Krise ist in den kantonalen Arbeitslosenzahlen vom März bereits deutlich sichtbar. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg innerhalb eines Monats um 0,3 Prozent-Punkte. In einem normalen konjunkturellen Umfeld dauert es eineinhalb bis zwei Jahre, um einen solchen Anstieg zu beobachten. Deshalb rechnet BAK Economics auch mit einer stark rückläufigen Beschäftigung, welche im Dienstleistungssektor stärker ausfallen wird als in der Industrie.
Aufholen im Jahr 2021
Für die Ökonomen essenziell ist es, «wie schnell es gelingt, die Ausbreitung der Pandemie zu stoppen und danach das Konsum- und Produktionsniveau zu normalisieren». Die Aussagen ihrer Prognose gehen davon aus, dass dies ab Sommer möglich sein wird. Darauf aufbauend gehen sie davon aus, «dass es im Kanton Schwyz zu kräftigen Aufholeffekten kommen wird». Das Brutto-Inland-Produkt (BIP) soll im kommendenJahr um voraussichtlich 3,8 Prozent wachsen – kräftiger als der für 2020 erwartete Einbruch.
* Die regelmässig erscheinende Schwyzer Wirtschaftsprognose gibt die Schwyzer Kantonalbank in Zusammenarbeit mit BAK Economics heraus.