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Andreas Kunz, GLP

Andreas Kunz, GLP Andreas Kunz, GLP

Die grünliberale Partei von Einsiedeln versucht mit dem 56-jährigen Andreas Kunz einen Sitz in der Rechnungsprüfungskommission zu erobern.

VICTOR KÄLIN

Warum kandidieren Sie für die Rechnungsprüfungskommission?

Seit meiner Jugend bin ich politisch interessiert, engagiert und gehe regelmässig abstimmen. Dass man sich auch für kleinere politische Anliegen in der Schweiz einsetzen kann, erachte ich als grosses Privileg, das es zu erhalten gilt. Mit meinem Engagement für die RPK möchte ich der Gemeinschaft etwas zurückgeben und zu einer lebendigen Demokratie beitragen.

Was macht für Sie den Reiz aus, sich in dieser Kommission zu engagieren? Ich möchte mich in einer Kommission einsetzen, in der ich mit meinem beruflichen Fachwissen am meisten Nutzen bringe. Für ein Amt zu kandidieren ohne entsprechenden Hintergrund und ohne sich damit auseinandergesetzt zu haben, erachte ich für mich nicht zielführend. Was ist das Spezielle an der RPK? Was wissen Sie über deren Rolle innerhalb der Bezirksbehörde und deren Funktionieren?

Die Arbeit der RPK findet im Hintergrund statt. Es wird nicht gestaltet, sondern geprüft, was nicht mit Lorbeeren verbunden ist. Die RPK nimmt eine wichtige Rolle als unabhängige und gewählte Kommission nicht nur gegenüber der Bezirksbehörde ein, sondern auch als vertrauensvolle Instanz gegenüber der Bevölkerung. Sie muss unabhängig handeln, deshalb ist eine gute Zusammenarbeit innerhalb der RPK besonders wichtig. Nur so behält sie ihre Glaubwürdigkeit. Es geht nicht darum, ein paar Belege zu prüfen, es geht auch um die Rechtmässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Entscheidungen und das in einem zunehmend komplexeren Umfeld. Ich bin mir der Herausforderung und des zeitlichen Aufwandes

bewusst.

Einer breiteren Öffentlichkeit ist Ihre Person nicht bekannt: Wer sind Sie, Herr Kunz? Vor gut vier Jahren bin ich vom Zürichsee nach Einsiedeln gezogen. In der Kindheit war Bennau unser Skigebiet und der viele Schnee hat mich immer fasziniert. Diese Erinnerungen, die wunderbare Natur sowie näher an meinem Wandergebiet zu sein, haben mich ins Klosterdorf geführt. Es ist ein schöner Ort, ideal für meine sportlichen Aktivitäten und kulturellen Interessen. Ich bin Mitglied des Skiclubs Schindellegi.

Beruflich bin ich bei Treuhand Suisse und VEB sowie zugelassener Revisionsexperte. Nach einer Ausbildung auf einer Schweizer Bank arbeitete ich im KMU-Finanzbereich, darunter einige Jahre in leitender Stellung. Heute bin ich Partner einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft sowie im Bereich Finanzen und Controlling für KMU tätig. Was reizt Sie am Engagement für die Öffentlichkeit? Wenn man mitgestalten will, muss man sich der Diskussion und der Öffentlichkeit stellen. Die Exekutivämter sind davon aber mehr betroffen als die RPK. Öffentlichkeit ist notwendig, zu viel davon entspricht aber weniger meinem Naturell.

Die Grünliberalen haben bisher keinen Sitz in der RPK – dementsprechend sind Sie ein Sprengkandidat: Bei einer Wahl verliert eine andere Partei einen Sitz … Die GLP Bezirk Einsiedeln hat bei den Kantonsratswahlen die Stimmen mehr als verdoppelt und sich als Partei etabliert. Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass alle fünf Ortsparteien in der RPK vertreten sind. Da diese Kommission ein Kontrollorgan ist, macht es Sinn, dass gerade auch Parteien, die nicht im Bezirksrat sind, in der Kommission vertreten sind. Natürlich verliert eine andere Partei einen Sitz, in diesem Fall wohl die SVP, die derzeit doppelt vertreten ist. Es geht jedoch nicht um eine Abwahl eines Mitgliedes der RPK, sondern um eine Neubesetzung. Mit meiner Kandidatur wollen wir zeigen, dass die Grünliberalen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, und den Stimmbürgern und Stimmbürgerinnen eine echte Wahl anbieten. Die Konstellation ist bekannt: Sie sind auf den Listen von GLP und CVP, nicht aber auf jenen von SVP, FDP und SP. Wie schätzen Sie Ihre Wahlchancen ein? Berücksichtigt man nur die Stimmenanteile der Kantonsratswahlen, sind meine Chancen weniger als 50 Prozent. Ich bin aber überzeugt, mit meinem beruflichen Hintergrund, der fachlichen Kompetenz und meinem Engagement viele parteiübergreifende Stimmen zu gewinnen. Die Wahlchancen sind intakt.

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