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Schädlich und unverständlich

LESERBRIEFE

Mein Name ist Stefan Knobel. Ich bin von Beruf Krankenpfleger und Pflegeexperte. Seit einigen Wochen darf ich als Präsident des Spitex Kantonalverbandes zusammen mit unserem Team einen Beitrag leisten, um die Spitex auf die Covid-19-Situation vorzubereiten.

Mit Bewunderung beobachte ich, wie professionell, konsequent und ruhig das Personal der Spitex und jenes unserer Kooperationspartner des Roten Kreuzes, der Pro Senectute und Curaviva die besondere Herausforderung angeht. Sie geben alles, um unsere Bevölkerung zu schützen, zu unterstützen und ihre wichtigen Dienste zu leisten. Ich darf sagen: Das, was ich da beobachten kann, ist Solidarität und Engagement, wie man es sich in dieser schwierigen Situation nur wünschen kann.

Nun lese ich am 28. April Ihren Artikel mit dem Titel «Bitte etwas mehr Mut und Tatendrang ». Ich muss sagen: Das, was ich da lese, erschüttert mein bürgerlichfühlendes, politisches Herz zutiefst. In dieser Situation gilt es das zu tun, was Ihnen das Pflege- und Medizinpersonal vormacht: Es gilt zusammenzustehen. Es gilt Gemeinschaft zu bilden. Es gilt Gräben zu überwinden. Es gilt sich einzusetzen, ohne auf persönliche Vorteile zu achten. Es gilt der alte Schwyzer Slogan: «Schwyzer zämä ha»!

Und was machen Sie als wichtige Vertreter unserer drei staatstragenden Parteien und des Gewerbes? Sie benennen die Massnahmen, die die gesamte Schwyzer Bevölkerung stoisch und aus Überzeugung mitgetragen hat, als «von Bern verordneter Seuchensozialismus ». Sie betreiben ein Politmarketing, das ich, würde ich mich sprachlich so tief fallen lassen wie Sie es tun, als «primitiv » betiteln müsste. Sie fallen jener Regierung in den Rücken, in der Sie 100 Prozent der Regierungsräte stellen. In Anbetracht der bevorstehenden, monumentalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen ist Ihr Vorgehen äusserst schädlich und vor allem unverständlich.

Meine Herren – die Covid-19-Situation ist noch nicht vorbei. Wir werden in den nächsten Monaten weiterhin auf Solidarität, uneigennütziges Handeln und eine grosse Opferbereitschaft angewiesen sein. Bitte untergraben Sie diese Werte nicht weiter. Fordern Sie nicht von andern. Leisten Sie viel mehr machbare und politisch kluge Beiträge, um die anstehenden Probleme zu lösen. Liefern Sie Konkretes!

Stefan Knobel, Präsident Spitex Kantonalverband

Politiker und Gewerbler fordern «mehr Mut und Tatendrang» (EA 33/20

Lange Zeit standen die politischen Parteien und Politiker in der Corona-Krise wie ein Block hinter dem Bundesrat. Nun kriechen sie immer zahlreicher aus ihren Homeoffices hervor, all die Besserwisser wie Blocher, Gössi, Wehrli und Konsorten. Es ist so billig und einfach auf Polemik zu machen und Forderungen zu stellen, wenn man in einer solch schwierigen Zeit keine Verantwortung trägt. Dem Fass den Boden aus schlägt nun aber die Stellungnahme der drei bürgerlichen Fraktionschefs von SVP, FDP und CVP und des Präsidenten des Kantonal-Schwyzerischen Gewerbeverbandes. Ich finde es gschämig, dass die vier hochrangigen Vertreter der Schwyzer Politik es nötig haben, zu einer Wortkeule zu greifen, die an die schlimmsten Zeiten des letzten Jahrhunderts erinnert. «Von Bern verordneter Seuchensozialismus ». Nur zur Erinnerung: Dem angeblich sozialistischen Bundesrat gehören fünf stramm bürgerliche Regierungsmitglieder an. Der Bundesrat hat bisher besonnen, massvoll, klug und in Abstimmung mit den Kantonsregierungen gehandelt. Bei all seinen Schritten hat er sich auf das Epidemiegesetz abgestützt, welches das Schweizer Volk im Jahr 2013 mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 60 Prozent angenommen hat. Davon, dass der Bundesrat mit seinen Massnahmen alle Einwohner bevormundet und «fundamentaler demokratischer und rechtsstaatlicher Grundsätze beraubt», kann also keine Rede sein.

Als Sohn einer ehemaligen Wirtin habe ich volles Verständnis für die Anliegen der Gastronomie oder des Detailhandels. Natürlich kann man über die einzelnen konkreten Schritte bei der Lockerung der Massnahmen geteilter Meinung sein. Nur, wie eine Umfrage im Kanton Zürich gezeigt hat, sind auch viele Wirte nicht für eine zu schnelle Lockerung der Massnahmen, weil sie nämlich noch viel grössere finanzielle Verluste befürchten. Vor allem aber warnen die meisten Experten davor, dass eine zu schnelle Lockerung noch viel drastischere Massnahmen erforderlich machen könnte, die der Wirtschaft noch viel mehr schaden würden als ein behutsames, schrittweises Vorgehen. Nicht umsonst haben die meisten europäischen Regierungen sich bisher für ähnliche Lockerungsschritte entschieden wie der Bundesrat.

Ich bin froh und dankbar, sitzen im Bundesrat nicht solche Politiker wie die drei bürgerlichen Fraktionschefs. Und ich stehe hinter dem Schwyzer Regierungsrat, wenn er die Entscheide des Bundesrats mitträgt. «Defätistisch » ist nicht der Schwyzer Regierungsrat. Defätistisch sind die Verfasser der Stellungnahme, die es in Kauf nehmen, unsere Gesundheit und das Wohlergehen der Wirtschaft mutwillig aufs Spiel zu setzen.

Jürg Krummenacher (Schwyz)

Offener Brief an den für die Seniorinnen und Senioren zuständigen Bundesrat. Sehr geehrter Herr Bundesrat: Sie haben mit mutigen Schritten und klaren Entscheidungen den Weg zu einem alles in allem positiven Verlauf der Corona-Epidemie in der Schweiz freigemacht. Dafür zollen wir Ihnen Respekt und Anerkennung. Wir sind auch der Meinung, dass entschlossenes Handeln in dieser Situation entscheidend war. Der Schweizerische Verband für Seniorenfragen (SVS) hat Ihre Massnahmen deshalb in einer ersten Phase unterstützt.

Befremdend und inzwischen unverständlich allerdings ist Ihre Empfehlung, dass Personen über 65 Jahren nicht mehr in der Lage sein sollen, ihr Verhalten selbst zu bestimmen. Per Notrecht haben Sie entschieden, dass 24 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht mehr befähigt sein sollen, eigene Entscheidungen vorzunehmen. Sie haben alle Seniorinnen und Senioren weggesperrt mit Hinweis auf die Fragilität ihres Gesundheitszustandes. Dabei weiss man auch im BAG, dass 80 Prozent dieser Personen ein völlig normales Leben führen können. Jetzt sollen sie nicht mehr selber einkaufen gehen; sie sollten zu Hause bleiben und durften ihre Enkel, die sie jahrelang ohne staatliche Beihilfe betreut haben, nicht mehr sehen. Gemäss neuesten Informationen ist zwar jetzt der Kontakt zu den Enkeln wieder erlaubt, nicht aber jener zu den Kindern. Auf Grund Ihrer Weisungen wurden die «Alten » ab 65 Jahren für viele Einwohnerinnen und Einwohner zu Ballast und haben auf der Strasse, beim Spazieren oder Einkaufen nichts mehr verloren.

Jahrelang hat man uns erklärt, die Seniorinnen und Senioren seien ein wichtiges Glied der Gesellschaft. Bei der ersten Nagelprobe hat man sie auf die Seite geschoben und sie zu unmündigen Teilen der Bevölkerung erklärt. Was vorher ohne Probleme zwischen den verschiedenen Generationen funktioniert hat, wurde ausser Kraft gesetzt und die «Alten» zu halb unzurechnungsfähigen Personen erklärt. Wir wünschen Ihnen, dass Sie diese Situation nie selbst erleben müssen.

Wir protestieren im Namen der Seniorinnen und Senioren gegen eine derart diskriminierende Art, wie Sie mit einem Viertel der Bevölkerung umgehen. Wir erinnern Sie an Artikel 8 der Bundesverfassung, welcher eine Diskriminierung wegen des Alters verbietet und wir erwarten, dass sich auch der Bundesrat an die Verfassung hält. Wir verlangen, dass die Personen ab 65 Jahren wie alle andern Teile der Bevölkerung behandelt werden. Wir erwarten, dass Sie oder das BAG in einem der nächsten Pressemeetings die Aussage korrigiert. Es ist die Generation der heute 80-Jährigen, welche unseren Sozialstaat aufgebaut und bezahlt hat. Und für die Wirtschaftsankurbelung der nächsten Monate werden die Pensionierten unerlässlich sein. Ein grosser Teil des schweizerischen Tourismus hängt davon ab, dass die über 65-Jährigen aus ihren Wohnungen kommen und konsumieren.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg im Kampf gegen das Coronavirus und für die Wirtschaftsankurbelung. Schweizerischer Verband für Seniorenfragen Ueli Brügger (Einsiedeln) Geschäftsstelle WAHLEN 17. MAI

Einsiedler Kommunalwahlen

In der RPK sitzen seit eh und je auch Leute ohne spezifische Fachkenntnisse im Rechnungswesen. Und das ist auch gut so, denn die Komponente «Gesunder Menschenverstand» von Normalbürgern ist nicht selten ein angebrachtes Gegengewicht zur «Déformation professionnelle» der Profis. Auch wenn GLP und CVP jetzt um die Ersatzwahl eines RPK-Mitgliedes ein Affentheater aufziehen, sollte man sich nicht beirren lassen. Dass die GLP einen Sitz anstrebt ist legitim, aber auf den Mann spielen kommt nicht gut an.

Die SVP Einsiedeln hat sich schon etwas überlegt bei der Kandidatur von Martin Thoma: Er ergänzt in idealer Weise unsere Fachspezialistin Annamarie Kälin-Steinegger und soll die Ansichten von uns Normalbürgern einbringen. Darum bitte ich Sie um Ihre Stimme für Citoyen Martin Thoma auf der Liste der SVP.

Roland Lutz (Einsiedeln)

Für eine ausgewogene Regierung

Trotz Coronakrise stehen am 17. Mai die Nachwahlen für unsere Regierung vor der Türe. Wie soll denn unsere kantonale Exekutive zusammengesetzt sein? Wie soll der Regierungsrat für die kommenden Aufgaben gewappnet sein? Die Schweiz als Land hat ihre Stärke in der vielfältigen politischen Kultur. Die verschiedenen Meinungen geben ein ausgewogenes Resultat. Das hat unserem Land die Stärke gegeben, die uns auch Beständigkeit garantiert. Nun steht wieder ein Kandidat der SP zur Wahl in die Schwyzer Regierung. Michael Fuchs erfüllt die Voraussetzungen für diese doch anspruchsvolle Aufgabe. Als ehemaliger Bezirksammann des Bezirks Küssnacht und selbstständiger Unternehmer bringt er das nötige Rüstzeug mit. Er bereichert mit seinem breiten und vertieften Wissen eine ausgewogene Politik im Kanton Schwyz. Wir brauchen Lösungen mit Bodenhaftung. Deshalb wähle ich mit Überzeugung Michael Fuchs, damit für die Zukunft wieder alle Kräfte im Regierungsrat vertreten sind.

Erika Weber (Einsiedeln) alt Kantonsrätin

Eine bürgerliche Alternative

«Bauer aus Rothenthurm will Regierungsrat werden» vom 24. April

Also doch noch: Es gibt nun eine bürgerliche Alternative zu den bevorstehenden Regierungsratsnachwahlen vom 17. Mai 2020. Mit Peter Abegg wagt sich ein Kandidat in die Öffentlichkeit, welcher nicht auf die «grüne» wirtschaftsfeindliche Linie einschwenkt, sich Gedanken über unsere eigenständige Landesversorgung von Lebensmitteln und Pflichtlagern macht und gesunden Menschenverstand vor Panikmache stellt. Gerade in der momentanen «Corona- Hysterie» mit all ihren wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Entwicklungen, welche uns noch über Jahre hinweg beschäftigen werden, ist dies für einen rechts-konservativen Wähler wie mich eine echte Wohltat und eben eine echte Alternative zu den beiden linken Kandidaten Patierno und Fuchs.

So kann und werde ich mich nun auch bei den kommenden Regierungsratsnachwahlen ebenfalls beteiligen und mich klar für die Wahl von Peter Abegg aussprechen. Dies mit der Hoffnung verbunden, dass sich politisch Gleichgesinnte ebenfalls dazu entschliessen werden, da nun wie gesagt eine bürgerliche Alternative zu den beiden offiziellen Kandidaten besteht!

Bernhard Diethelm SVP-Kantonsrat (Vorderthal)

Bitte beachten

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe, welche sich auf den Wahlsonntag vom 17. Mai 2020 beziehen, letztmals am Dienstag, 12. Mai, veröffentlicht werden. In der letzten Ausgabe vor dem 17. Mai werden keine Leserbriefe mehr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Ausnahmen vor. Danke für eine Kenntnisnahme. Redaktion Einsiedler Anzeiger

IN KÜRZE

Hoch-Etzel sucht Wirt

Region. Im Spätsommer 2021 beendet Daniela Kälin ihr Engagement als Etzelwirtin. Die Suche nach einem neuen Gastgeber für das Berggasthaus hat begonnen. Anfang September 2015 hat Daniela Kälin als Wirtin im Berggasthaus Hoch-Etzel begonnen. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie nach der energetischen Sanierung des Hauses wieder zahlreiche Einheimische und Auswärtige, Wanderer und Biker, Familien und Alleingänger bewirtet. Der Andrang an schönen Tagen war meist gross, die Ruhepausen entsprechend kurz. Mit dem Erreichen des 64. Geburtstags kam Daniela Kälin im März offiziell ins Pensionsalter. Doch statt direkt ans Aufhören zu denken – gerade jetzt zu Corona-Zeiten – hat sich Kälin entschieden, ein weiteres Jahr auf dem Etzel anzuhängen. Im Spätsommer 2021 soll dann aber allmählich Schluss sein. Ab diesem Zeitpunkt, so heisst es in der neuen Etzel-Poscht, möchte sie etwas kürzertreten. Die Verwaltung hat eine Findungskommission eingesetzt mit dem Ziel, eine Nachfolgeperson – vorzugsweise ein Wirtepaar – zu finden und zu verpflichten.

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