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Kanton Schwyz dürfte den Lockdown mittelmässig stark zu spüren bekommen

Kanton Schwyz dürfte den Lockdown mittelmässig stark zu spüren bekommen Kanton Schwyz dürfte den Lockdown mittelmässig stark zu spüren bekommen

Drei Ökonomen haben berechnet, wo in der Schweiz aufgrund der Art der Jobs die Folgen der Massnahmen des Bundes am dramatischsten sein dürften. Dies hängt davon ab, wer auch zu Hause arbeiten kann.

ANOUK ARBENZ

Wird das Lieblingsrestaurant um die Ecke nach der Krise noch öffnen? Muss ich mir einen neuen Coiffeur suchen, weil meiner Konkurs anmelden muss? Die Sorgen um mögliche dramatische Folgen der Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns sind gross. Betroffen sind Selbständige und Arbeitnehmende, die während der Krise nicht in der Lage waren, ihren Job weiterhin uneingeschränkt auszuüben.

Die drei Ökonomen Marius Faber, Andrea Ghisletta und Kurt Schmidheiny haben Informationen über Beruf, Wohnort und Arbeitsmarktstatus von der Schweizer Arbeitskräfteerhebung (SAKE) von knapp 70’000 Schweizerinnen und Schweizern für das Jahr 2018 danach analysiert, wo Berufe ausgeübt werden, die in unmittelbarer Nähe anderer Personen oder die nicht zu Hause ausgeführt werden können. Das Resultat ist ein «Lockdown- Index», der zeigt, wo die Massnahmen am stärksten zu spüren sein dürften.

31 Prozent aller Jobs sind beeinträchtigt Die Berechnungen der Drei haben ergeben, dass im Schnitt 31 Prozent aller Jobs in der Schweiz direkt vom Lockdown eingeschränkt sind. Am stärksten betroffen sind die innerschweizerischen Kantone Obwalden (39 Prozent der Jobs) und Uri (37) sowie Appenzell Innerrhoden (38) und das Wallis (35). Verhältnismässig wenig betroffen sind die Kantone Jura (27 Prozent), Zug (28) und Genf (28). Auch unser Nachbarkanton Glarus (29 Prozent) scheint mit nicht so schlimmen Folgen rechnen zu müssen. Der Kanton Schwyz liegt im Schweizer Durchschnitt (31 Prozent).

Die grossen regionalen Unterschiede sind auf die hohe Spezialisierung einzelner Regionen auf wenige Branchen zurückzuführen. Das grösste Potenzial für Homeoffice weist der Kanton Basel- Stadt mit 67 Prozent auf, Appenzell Innerrhoden mit 27 Prozent das kleinste. Hier liegt der Kanton Schwyz im oberen Mittelfeld (siehe Karte).

In den Analysen wurde berücksichtigt, dass die Massnahmen des Bundes eine Ausnahme für die Sektoren Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Verkehr sowie Lebensmittelversorgung vorsehen. Das Ausmass der Effekte hängt aber auch davon ab, wer Kurzarbeit beantragt hat und wer Produkte herstellt, die nach der Krise mehr nachgefragt werden. Diese Daten fehlen hier. Dennoch schafft der Lockdown-Index einen ersten Überblick darüber, welche Regionen der Schweiz aufgrund ihrer Branchenstruktur besonders von den Massnahmen des Bundes betroffen sein dürften.

Etwas mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer (56 Prozent) kann gut von zu Hause aus arbeiten. Es zeigen sich aber grosse regionale Unterschiede.

Grafik batz.ch

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