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So sehen es die Fussball-Vereinspräsidenten

Sieben Fussballclubs sind in der Region Ausserschwyz vom Saisonabbruch betroffen. Wir haben uns bei den Präsidenten umgehört.

FRANZ FELDMANN

Nur der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbandes SFV ziert sich noch, wartet mit einem definitiven Entscheid ab. Angerichtet ist aber alles für einen Abbruch sämtlicher Ligen unterhalb der Swiss Football League. Das heisst: Auf den Schweizer Fussballplätzen wird diese Saison von der Promotion League bis zur 5. Liga kein Ball mehr rollen. Für den definitiven Abbruch braucht es in diesem Fall noch das Gütesiegel des SFV. Wohl eine Formsache. Warum so lange zugewartet wird, bleibt ein Rätsel. Der Entscheid war auf Mitte letzter Woche angekündigt, wurde nun aber auf diese Woche verschoben.

Zuerst war es die Amateurliga, die auf einen Abbruch der Saison gedrängt hatte, dann war es das Komitee der ersten Liga, das sich am Montag an die angeschlossenen Klubs gewandt hat. Die Sachlage war für die erste Liga ebenfalls klar. Eine Durchführung der Meisterschaft machte wenig bis gar keinen Sinn mehr (wir berichteten). Alle Vereinspräsidenten der Klubs aus Ausserschwyz stehen voll und ganz hinter dem Entscheid, auch wenn er aus sportlicher Sicht sehr bedauert wird. Besonders hart trifft es drei Vereine.

Drei Spitzenreiter

Der FC Tuggen steht klar an erster Stelle in der 1.-Liga-Gruppe 3, auch diese Saison bereits mit mehr als einem Bein in den Aufstiegsspielen zur Promotion League. Nicht ganz so deutlich wie Tuggen, aber immerhin mit drei Punkten Vorsprung steht der FC Wollerau an der Tabellenspitze der 3.-Liga-Gruppe 1. So hat FCW-Präsident Stefan Ott denn auch «zwei Herzen in meiner Brust». Zwar machen die angeordneten Massnahmen zur Sicherheit der Gesundheit Sinn, andererseits liegt Wolleraus Fanionteam nach einer fantastischen Vorrunde in der Pole Position für den ersehnten Aufstieg in die 2. Liga.

Auch Buttikon steht mit drei Zählern Vorsprung vor Einsiedeln zwei an der Tabellenspitze. Ein erneuter Aufstieg in die 3. Liga läge auf dem Rietly also durchaus in Sichtweite, ist aber zumindest in dieser Saison unerreichbar weit entfernt. FCB-Präsident Bruno Ruoss bedauert natürlich, als Wintermeister sozusagen als sportlicher Verlierer aus dieser Angelegenheit hervorzugehen. Er hätte es vorgezogen, bis im Herbst Freundschaftsspiele auszutragen und die abgebrochene Saison dann ein Jahr später weiterzuführen. Ruoss sieht durchaus mit Recht, dass die «nächste Saison 2020/21 noch lange nicht in trockenen Tüchern ist». Denn momentan kann noch niemand mit Sicherheit sagen, dass der Ball auf den Fussballplätzen ab August wieder rollen wird. Zweifel sind zumindest angebracht.

Eines zeichnet sämtliche Reaktionen der Vereinspräsidenten aus. Alle freuen sich, wenn eines Tages die gähnende Leere auf den Fussballplätzen wieder mit Leben, Lachen, Fluchen, Freude gefüllt sein wird und der Duft der Bratwürste sich verbreitet. Und zwar nicht nur bei Spielen der ersten Mannschaften, was den Reiz des Regionalfussballs eben ausmacht.

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