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Kryenbühl direkt vom B-Kader in Nationalmannschaft

Kryenbühl direkt vom B-Kader in Nationalmannschaft Kryenbühl direkt vom B-Kader in Nationalmannschaft

Drei Alpine aus der Region in den Kadern von Swiss-Ski

Wendy Holdener und Urs Kryenbühl vom SC Drusberg Unteriberg haben in der kommenden Saison den Nationalmannschafts- Status, Cedric Ochsner aus Trachslau stieg vom C- ins B-Kader auf.

KONRAD SCHULER

Die letzte Woche kommunizierten Kaderlisten der Alpinen für die Saison 2020/2021 zeichnen die grossen Erfolge des letzten Winters nach. Diese Feststellung gilt einerseits für sämtliche Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski, anderseits aber auch für die drei Aushängeschilder aus unserer Region.

Insgesamt fanden 96 Athletinnen und Athleten und damit zehn mehr als im Vorjahr Aufnahme in eines der Kader von Swiss-Ski. Vor zwei Jahren befanden sich in den Kadern des nationalen Verbandes erst 76 Fahrerinnen und Fahrer.

Aus unserer Region behielt Wendy Holdener den Status als Nationalmannschaftsmitglied. Urs Kryenbühl stieg vom B-Kader direkt in die Nationalmannschaft auf. Der für den SC Hausen am Albis startende Trachslauer Cedric Ochsner schaffte den Aufstieg vom C- ins B-Kader.

Erfolgreiche Skiclubs

Interessant ist auch festzustellen, wie erfolgreich aktuell die beiden angesprochenen Skiclubs sind. Vor zwei Jahren hatte der Skiclub Drusberg Unteriberg mit Wendy Holdener und Langläufer Roman Schaad schon einmal zwei Athleten, die im obersten Kader von Swiss-Ski Aufnahme fanden.

Nachdem Roman Schaad aktuell ins B-Kader zurückgestuft worden ist, ist es nun abermals so weit. Sowohl Wendy Holdener als auch Urs Kryenbühl haben es geschafft. Während Wendy Holdener schon seit mehreren Jahren im Nationalkader Unterschlupf gefunden hat und es auch dank ihrer sechs Podestplätze in vier verschiedenen Disziplinen im letzten Winter wieder problemlos schaffte, ist diese hohe Auszeichnung für Urs Kryenbühl ein Novum.

Der SC Hausen am Albis hat bei den Herren neu vier Fahrer in Kadern von Swiss-Ski: Niels Hintermann erstmals in der Nationalmannschaft, Cedric Ochsner im B-Kader sowie neu Reto Mächler und Andri Moser im C-Kader.

Wendy Holdener mit neuem Trainer Bei Wendy Holdener verändert sich insbesondere das Umfeld. Der neue Trainer von ihr heisst Klaus Mayrhofer. Der 47-jährige Österreicher tritt die Nachfolge ihres langjährigen Trainers Werner Zurbuchen an, der künftig den C-Nachwuchs betreut. Klaus Mayrhofer war die letzten drei Saisons als Weltcup-Trainer für die Riesenslalom- und Kombi-Gruppe des österreichischen Frauenteams verantwortlich. «Wir haben verschiedene Optionen geprüft und uns mit Swiss-Ski für ihn entschieden. Ich habe ein sehr gutes Bauchgefühl», so Holdener im Blick.

Urs Kryenbühl dank Husarenritt Mit seinem sensationellen zweiten Rang in der zweiten Abfahrt von Bormio von Ende Dezember schaffte Urs Kryenbühl den Sprung vom B-Kader direkt in die Nationalmannschaft.

«Es ist schon eine schöne Anerkennung. Im gesamten Lebenslauf gesehen habe ich etwas erreicht, auf das ich stolz sein kann», führte er am Freitagnachmittag aus. «Ich rücke neu in die beste Speedgruppe von Swiss-Ski auf und trainiere im Sommer zusammen mit Beat Feuz, Mauro Caviezel, Carlo Janka, Niels Hintermann und Marc Gisin, der es nochmals versuchen will. Ab voraussichtlich September trainieren dann wohl die erste und die zweite Speedgruppe meistens gemeinsam», so die Zukunftsaussichten von Urs Kryenbühl.

Er habe das Gefühl, dass der neue Trainer Reto Nydegger die besten Athleten eher wieder vermehrt zusammenführen wolle. Dass Willy Dettling, der in Oberiberg wohnt, neu als Trainer zur Speedgruppe wechselt, nimmt er erfreut zur Kenntnis. Bezüglich Trainings und Wettkämpfe werde sich eigentlich nichts ändern. Auf dem Materialsektor bleibe alles beim Alten, ebenfalls im Servicebereich, in dem er weiter mit Manfred Gahr von Fischer- Ski erfolgreich sein wolle. «Vielleicht ergibt sich mittelfristig im finanziellen Bereich noch die eine oder andere Verbesserungsmöglichkeit », schätzt er seine aktuelle Situation ein. Vieles werde in den nächsten Tagen und Wochen im Detail abgesprochen und geregelt.

Cedric Ochsner mit Vitus Lüönd Aus dem mittleren Kantonsteil schaffte der in Trachslau wohnhafte Cedric Ochsner vor allem dank seinem 23. Rang beim Weltcupdebüt in Kvitfjell Ende Saison den Sprung vom C- ins B-Kader. Er wird in der zweithöchsten Speedgruppe von Swiss-Ski trainiert. Wie Urs Kryenbühl mit Willy Dettling aus Oberiberg wird auch Cedric Ochsner auf einen Schwyzer Trainer treffen. In der Perspektivgruppe Speed oder wie Ochsner im Interview am Samstagmittag ausführte, der «Eliteweltcup- Gruppe», ist der ehemalige Weltcup-Fahrer Vitus Lüönd aus Sattel neuer verantwortlicher Gruppentrainer.

«Ich habe es so erwartet. Aufgrund meiner FIS-Punkte wurde ich im richtigen Kader eingeteilt. Die Selektion für das B-Kader bedeutet für mich einen weiteren Schritt vorwärts, den ich wegen der Verletzungspause von Anfang Winter nicht unbedingt schon in dieser Saison erwarten konnte. Es ist sicher schön, dass ich diesen Schritt nun aber machen durfte», so Ochsner zu seinem Aufstieg.

Er werde wohl in der kommenden Saison zwischen Weltcup und Europacup pendeln. «Ich will aber möglichst oft im Weltcup dabei sein, mindestens in den Trainings. Ansonsten versuche ich mir mit einem Platz auf dem Podest in der Europacup-Gesamtwertung einen fixen Startplatz in der Abfahrt im Weltcup der übernächsten Saison zu holen», so die Zielsetzung von Cedric Ochsner.

«Grosse Konkurrenz im Speed-Team» Natürlich wisse er um die grosse Dichte im Schweizer Speed-Team. «Sechs Fahrer sind in den Top 30 im Weltcup, dazu kommen nochmals etwa so viele Fahrer, die wie ich auch um einen jeweiligen Startplatz im Weltcup fighten werden», so der neue B-Kader-Fahrer aus Trachslau. Ochsners Ausgangslage für den kommenden Winter ist praktisch identisch mit der Situation von Urs Kryenbühl vor genau drei Jahren. Dies kann für den Trachslauer ja durchaus mal als gutes Omen gewertet werden.

«Es ist schon eine schöne Anerkennung. Im gesamten Lebenslauf gesehen habe ich etwas erreicht, auf das ich stolz sein kann.»

Urs Kryenbühl

«Ich will aber möglichst oft im Weltcup dabei sein, mindestens in den Trainings.»

Cedric Ochsner

Sprung in die Weltelite: Cedric Ochsner bei seinem Weltcup-Debüt in Kvitfjell.

Urs Kryenbühls (links) Karriere-Sprungbrett: Sein spektakulärer 2.Platz im Weltcup in Bormio. Jetzt ist er zusammen mit Beat Feuz (rechts) in der Nationalmannschaft.

Fotos: Archiv EA

Wendy Holdener hat einen neuen Trainer: den Österreicher Klaus Mayrhofer.

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