«Ich wäre nicht unglücklich über ein paar Tage Regen»
Die anhaltende Trockenheit hat das kantonale Umweltdepartement dazu bewogen, ein bedingtes Feuerverbot auszusprechen. Ab sofort darf nur noch an offiziellen Feuerstellen grilliert werden.
SILVIA GISLER
Das Holz ist gefunden und geschichtet, das Zeitungspapier und die Zündhölzli liegen bereit. Jetzt kann das Feuer zum Grillieren von Bratwurst und Co. entfacht werden. Doch halt! Wer sich nicht an einer fest eingerichteten Feuerstelle befindet, hat dies zu unterlassen. Das Risiko, einen Wald- oder Flurbrand zu verursachen, ist aktuell erheblich.
Kein Feuer inmitten von Alpweiden entfachen Ob man sich an einer fest eingerichteten Feuerstelle befindet oder nicht, ist aber nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Revierförster Peter Steiner bringt etwas Licht ins Dunkel: «Wenn eine Feuerstelle mit Beton ausgekleidet oder mit Tischen und Bänken ausgestattet ist, gilt dies als fest eingerichtet. » Wenn aber um den Feuerplatz herum keinerlei Abgrenzung vorhanden ist, dann ermahnt der Revierförster zur Vorsicht. «Manchmal entdecke ich Leute, die mitten auf Alpweiden Feuer entfachen », sagt Steiner. «Ich erkläre ihnen, dass sie auf ihrem Rasen im Garten auch kein Feuer entfachen. » Entsprechend sollten sie es auch auf fremden Wiesen und Wäldern nicht tun. Manchmal erntet er dafür Verständnis, manchmal weniger. Man soll mit gesundem Menschenverstand entscheiden.
Bei starkem Windeinfluss soll auch an fest eingerichteten Grillstellen auf das Feuern verzichtet werden, heisst es zudem in der Medienmitteilung des Amts für Wald und Naturgefahren. Ruedi Müller, Revierförster in Teilen der March und Höfe, hält fest, dass im Grunde gesunder Menschenverstand reiche, um zu entscheiden, ob und wo Feuer entfacht werden darf oder eben nicht. Da stimmt auch Steiner zu. «Viel wichtiger ist es, dass ein Feuer wieder richtig gelöscht wird.» Wenn dies nicht passiere, könne ein Feuer über Tage vor sich hin lodern und sich bei Wind zu einem Flächenbrand entwickeln.
Büssen nein – zurechtweisen und wegschicken ja
Spezielle Kontrollgänge entlang von inoffiziellen Feuerstellen haben die Revierförster im Kanton Schwyz nicht geplant. Aber sie werden im alltäglichen Gang durch den Wald die Augen offen halten. «Wir werden niemanden büssen, aber wenn nötig Fehlbare zurechtweisen oder wegschicken», so Peter Steiner. «Ich glaube, dass im Moment alle vernünftig genug sind und sich an dieses Verbot halten», so Steiner. Dies könne sich aber schnell ändern – vor allem, wenn es wieder wärmer werde und mehr Menschen in Wäldern und auf Wiesen unterwegs sind.
Nach Hang- und Höhenlage unterschiedlich
Vor Kurzem haben die Nachbarkantone – ausser Zug – die Waldbrandgefahr ebenfalls erhöht. Dass dies der Kanton Schwyz auch hätte früher tun müssen, glauben die beiden Revierförster nicht. Je nach Hang- und Höhenlage sei die Waldbrandgefahr auch innerhalb des Kantons unterschiedlich gross. So heisst es denn in der Mitteilung auch, dass «an südost- bis südwestexponierten Hanglagen die Trockenheit besonders ausgeprägt ist».
«Waldbesuchende werden dringend ersucht, vorsichtig mit Feuer im Wald und in Waldesnähe umzugehen.» Die Situation wird laufend neu beurteilt. Ein leichter Regen reicht nicht aus, um sie zu beruhigen. «Ich wäre nicht unglücklich über ein paar Tage Regen. Aktuell sind wir aber über jeden Tropfen froh.»
Ab sofort verboten: Wilde Feuerstellen wie hier auf der Grosshusweid in Willerzell. Foto: Archiv Gina Graber