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Abt Urban Federer zierte am Hohen Donnerstag zum Beispiel die Frontseite des «Blicks»

Abt Urban Federer zierte am Hohen Donnerstag zum Beispiel  die Frontseite des «Blicks» Abt Urban Federer zierte am Hohen Donnerstag zum Beispiel  die Frontseite des «Blicks»

In den Tagen vor Ostern kamen in den Medien nicht nur Virologen und Epidemiologen zu Wort, sondern auch viele Priester – teilweise in sehr prominenter Aufmachung.

, um auf das grosse Interview hinzuweisen. Darauf angesprochen, meinte der Einsiedler Klostervorsteher, dass das Coronavirus «keine Strafe Gottes» sei, sondern – wenn schon – «eine Menschenstrafe ». Denn die Wissenschaft habe inzwischen nachgewiesen, dass das Virus seinen Ursprung «im prekären Zusammensein von Wild- und Haustieren auf Märkten» habe, diese Krise also vom Menschen gemacht worden sei. «Gott straft nicht», sagt Abt Urban. «Vielmehr zeigt uns der Karfreitag: Um uns nahe zu sein, hat er selbst die Einsamkeit und die Grausamkeit des Menschen ausgehalten. Österliche Hoffnung, Gottes Nähe, zeigt sich gerade auch im Leiden. » Ebenfalls am Hohen Donnerstag veröffentlichte die

ein Interview mit Abt Urban. In diesem spricht er über seine Erfahrungen mit der Familie seiner Schwester Barbara Schmid-Federer, welche das Coronavirus am eigenen Leib erfahren hat.

«Tages-Anzeiger» widmete am Hohen Donnerstag den Kirchen viel Platz. Die Berichterstattung griff das Thema der verordnet leeren Kirchen auf. Da darf das Kloster Einsiedeln nicht fehlen – «als einer der grössten Player auf dem Kirchenmarkt», wie der «Tagi» schreibt. Zwar habe man im Kloster schon lange Internet-Übertragungen der Gottesdienste geplant, erzählt Abt Urban Federer. Doch es blieb bei der Absicht. Bis der Bundesrat das Versammlungsverbot verhängte. Umgehend richtete das Kloster einen Livestream ein und geht seither täglich auf Sendung. Auf Schnickschnack wird in Einsiedeln bewusst verzichtet: «Der ruhige Charakter des klösterlichen Gebets soll auch im Internet erhalten bleiben», begründet der Klostervorsteher. Auch die Wege der «NZZ am Sonntag» führten an Ostern nach Einsiedeln. An Karfreitag begegnete die Redaktion Familien, welche sich mit einem Kreuz auf den Einsiedler Stationenweg machten oder am Campingplatz am Sihlsee an ihren Wohnmobilen werkelten. Wen auch immer die Journalisten angetroffen haben, hielt sich gemäss Bericht an den geforderten Abstand.

In Zeiten von Corona sind die meisten Einsiedlerinnen und Einsiedler vorsichtig, um sich gegen den Erreger zu schützen. Auch die

Schwestern des Marienheims halten sich an die bundesrätlichen Vorgaben und meiden öffentliche Plätze. Geradezu vorbildlich praktizieren sie das geforderte «social distancing», wenn sie an die frische Luft gehen – sie spazieren draussen ausschliesslich auf ihrem Balkon und können damit niemanden anstecken beziehungsweise angesteckt werden.

Foto: Paul Jud

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