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SRK Schwyz sucht Helfer, um Fahrdienste fortzuführen

Das Schweizerische Rote Kreuz Schwyz stellt seine über 65-jährigen Fahrer vorübergehend frei. Nun sucht die Organisation jüngere Helfer zur Überbrückung der Corona-

Krise.

URS ATTINGER

Von den 200 freiwilligen Helfern, die die 100 Mitarbeitenden des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) Schwyz unterstützen, ist die Mehrheit über 65 Jahre alt. Rüstige Rentner nennt man die gerngesehene und gern in Anspruch genommene Personengruppe. Insbesondere leichtere Arbeiten führen die Frischpensionierten gerne und gut aus. Dazu gehört auch der Fahrdienst des SRK Schwyz, der es Senioren ermöglicht, beispielsweise zur Dialyse oder zum Arzt gefahren zu werden oder aber eine Fahrgelegenheit zum Einkaufen oder zum Coiffeur zu bekommen.

Franz Knobel aus Lachen ist seit seiner Pensionierung vor elf Jahren beim Schweizerischen Roten Kreuz Schwyz als freiwilliger Helfer tätig. «Ich war früher viel unterwegs, kenne mich in Schweizer Geografie gut aus und sah ein Inserat oder eine Einsendung des SRK im ‹March-Anzeiger›. Da dachte ich, das wäre etwas für mich», erinnert er sich. Keine über 65-Jährigen mehr

Zu den Aufgaben gehören Fahrten in Spitäler oder ausserkantonale Kliniken wie das Triemli, das Waidspital oder das Universitätsspital in Zürich, die Schulthess- oder Balgristklinik sowie manchmal in die Psychiatrische Klinik. «Ich war auch mehrmals im Uni-Spital Basel », sagt Knobel. Auch zu Rehabilitationsaufenthalten in Valens, Wald, Walenstadtberg oder Glarus dürfe er Patienten begleiten. Ebenso zu den Aufgaben gehören Fahrten mit Schülern von Spezialschulen, zum Beispiel Autisten, in verschiedene Kantone.

Seit dem 24. März ist jedoch alles anders. Die Fahrer haben vom SRK Schwyz die Weisung erhalten, nicht mehr zu fahren, wenn sie über 65 Jahre alt sind. Dies, weil die meisten Kunden des Fahrdienstes und die Fahrer selber auch zur Risikogruppe gehören. Franz Knobel ist selber 75 Jahre alt und akzeptiert diesen Entscheid. Er macht jedes Jahr die obligatorische Fahrtüchtigkeitsprüfung beim Arzt und lässt sich praktisch von einem Fahrlehrer testen. Bis jetzt hat er die Prüfungen immer bestanden.

Knobel hofft, dass er nach der Corona- Krise den Fahrdienst wieder aufnehmen und noch fünf Jahre ausüben kann. Denn SRK-Fahrer sind bis 80 Jahre zugelassen. Der ehemalige kaufmännische Angestellte und Geschäftsführer eines Einkaufsverbands für Bodenbeläge sagt zu seiner Motivation: «Im Alter etwas Sinnvolles machen und den Patienten etwas zurückgeben.» «Momentan können wir die Fahrten noch bewältigen», sagt Christian Murbach, Geschäftsführer SRK Schwyz. Man wolle aber auf keinen Fall die Grundversorgung von Patienten aufgeben. Deshalb sucht das Schweizerische Rote Kreuz Schwyz Menschen, die vorübergehend Fahrdienste übernehmen können. Für das Auto bekommt man eine Grundpauschale und eine Kilometerentschädigung, die Zeit investiert man auf freiwilliger Basis. «Momentan erhalten wir viele Reaktionen », sagt Murbach.

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