Veröffentlicht am

1. April

1. April 1. April

HASCHI GYR

Es ist nicht zum Aushalten. Diese Coronaverbote vergraulen einem das Leben. Jedenfalls mir, Haschi Automech downtown zurich. In der Garage keine Kunden, zu Hause keine Kneipen. Es ist todlangweilig. Grosses stinketodlangweilig. Ich beiss gleich in meinen linken Fuss. Really.

Der 1. April kam da wie gerufen. Etwas Auflockerung in der Zwischenluegeten kann ja nicht schaden. Doch in diesem Jahr ists ein wenig schwieriger. Die meisten bei uns im Block haben ja 45 und mehr Jahre auf dem Buckel. Alles im Corona-Hochrisikobereich. Da will ich mal nicht übertreiben. Aber den Goofen gehts blendend. Keine Schule und viel Freizeit. Und so lümmeln diese Kaugummigorillas den ganzen Tag im Garten ’rum, dass es kein Aushalten ist.

Das muss aufhören. So hackte ich mich kurzerhand in den Schulserver ’rein und schrieb via Homeschooling, dass die Schulen am Mittwoch, 1. April, den Betrieb wieder aufnehmen. Und weils so schön war, gleich den ganzen Tag! Nix frei am Nachmittag. Welche Befriedigung, diese Staubwedel endlich los zu sein. Ein kolossal herrlicher Scherz.

Doch irgendwie habe ich zu wenig weit gedacht. Als ich am 1. April von meiner Arbeit nach Hause kam, furzten diese Strohhalmtrinker von Nachbarskindern in der Gegend ’rum, wie wenn nichts gewesen wäre. Schande über mich! Welcher Primarschüler hat um 18.30 Uhr noch Schule? Statt Ruhe im Garten gabs Zoff im Treppenhaus. Einige zerfurchte Eltern standen vor meiner Wohnungstüre. Und nur das Social Distancing hat sie vor der Lynchjustiz abgehalten. Corona sei gelobt.

* Zu allem Ärger kriegte Herr Hanspeter Gyr gleichentags auch noch ein Zusatzaufgebot für seinen eigentlich arbeitsfreien 2. April. Als er am Donnerstag griesgrämig in Zürich in der Garage erschien, lachte sich der Rest der Truppe den Buckel voll.

ZWISCHENLUEGETEN 3

Share
LATEST NEWS