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Schwyz stellt die Suche ein

Die Schwyzer Regierung sieht keine eigenen Alternativen zum Zentrum Wintersried und hofft auf Obwalden.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Schwyzer Regierung stellt sich zwar hinter die Absicht des neuen Asylgesetzes. Und sie unterstützt deshalb auch «einen bedarfsgerechten Ausbau der Bundesinfrastrukturen». Von einem Bundesasylzentrum in Wintersried hält sie aber nach wie vor nichts. Dies ist der Antwort zu entnehmen, die aufgrund einer Interpellation von CVP-Kantonsrat Sandro Patierno abgegeben wurde. Dieser erkundigte sich nach dem Besuch des Gesamtbundesrates in Schwyz und Gesprächen mit Justizchefin Karin Keller-Sutter nach dem neuesten Stand und reichte bei der Schwyzer Regierung konkrete Nachfragen ein.

Die Antwort bringt wenig Überraschendes. Der Kanton Schwyz und die dreissig Schwyzer Gemeinden würde ihren gesetzlichen Auftrag im Bereich Migration «sehr ernst» nehmen, heisst es darin. Konkret: «Tagtäglich beweisen Kanton und Gemeinden, dass sie diese anspruchsvolle Verbundaufgabe professionell wahrnehmen und gemeinsam lösen.» Trotzdem betont die Regierung, dass sie in den vergangenen Jahren bereits «mehrfach und immer wieder klar» sich gegen die Realisierung eines Bundesasylzentrums am Standort Wintersried ausgesprochen habe. Ein Bundesasylzentrum würde, so ist die Regierung nach wie vor überzeugt, «die wirtschaftliche Entwicklung an der Urmibergachse erheblich beeinträchtigen ». Keine Alternative gefunden

Zwar machte sich die Schwyzer Regierung gemäss Aussage von Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud nochmals auf die Suche nach einer Alternativlösung. Gefunden wurde eine solche auf dem ganzen Kantonsgebiet aber nirgends. Aufgrund der durchgeführten Standortevaluation können aber keine alternativen Standorte für ein Bundeszentrum in der geforderten Grössenordnung angeboten werden. «In der Gesamtbilanz», so Barraud, «konnten keine Alternativstandorte gefunden werden.» Weil auf dem Glaubenberg momentan provisorisch eine Lösung vorhanden ist, «wird die Suche derzeit nicht aktiv weitergeführt ». Schwyz beobachtet aber die Situation und hofft, dass sich Bern und Obwalden einig werden und auf dem Glaubenberg eine definitive Lösung gefunden werden kann.

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