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Mehr als 31’000 Schwyzer und Schwyzerinnen fahren für ihre Arbeit über die Kantonsgrenze hinaus

Die Schaffung neuer Arbeitsplätze hält den negativen Pendlersaldo im Kanton Schwyz in Schranken.

MELANIE SCHNIDER

Die beiden Kantone Zug und Basel-Land wirken für Pendler wie ein anziehender Magnet. Schweizweit ziehen sie laut Bundesamt für Statistik die meisten Arbeiter an. Dem Kanton Schwyz kommt dabei eher die Rolle eines abstossenden Magnetpols zu: Der kantonale Pendlersaldo ist negativ. Dieser berechnet sich aus den Zupendlern abzüglich der Wegpendler.

Der negative Pendlersaldo beträg 14’240 Personen Während 16’883 Leute in den Kanton Schwyz pendeln, reisen 31’123 für ihre Arbeit weg. Auch die Kantone Nidwalden, Thurgau, Aargau und Freiburg weisen einen negativen Pendlersaldo auf. «Dies ist typisch für einen Kanton mit niedrigen Steuern », erklärt Urs Durrer, Vorstehender des Amts für Wirtschaft des Kantons Schwyz. «Der negative Pendlersaldo entstand vor 15 bis 20 Jahren.» Damals zog der Kanton Schwyz aufgrund seiner steuergünstigen Lage viele Neuzuzüger an. Dadurch sei die Bevölkerung stark gewachsen.

«Unser Ziel ist es, dass der Pendlersaldo stabil bleibt und die Anzahl Erwerbstätiger im Kanton Schwyz zunimmt», betont Durrer.

Fast 2,7 Prozent mehr Arbeitsplätze im Kanton Schwyz

Seit den letzten Jahren sei der Kanton Schwyz in der Bekämpfung des negativen Pendlersaldos auf einen guten Weg gekommen, sagt Durrer. «Es ist uns wichtig, dass wir mehr Arbeitsplätze schaffen können», sagt er. In den Jahren 2014 bis 2017 stiegen diese von 14’948 auf 15’351, somit um knapp 2,7 Prozent. «Die Anzahl der Arbeitsplätze wächst im Kanton Schwyz im Vergleich zur gesamten Schweiz stärker an», hebt Durrer hervor. Die Zahl der Beschäftigten stieg dabei von 79’176 auf 82’994 an. Beide Anstiege betreffen in erster Linie den Dienstleistungssektor.

Die aktuellsten Daten, welche gegenwärtig zum Thema Pendlerströme vorhanden sind, stammen allesamt aus den Jahren 2014 und 2017. «Die Daten des Jahres 2018 werden erst im Herbst 2020 veröffentlicht », informiert Daniel Bohnenblust, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sektion Mobilität des Bundesamts für Statistik. Dann wird sich erneut zeigen, inwieweit die volkswirtschaftlichen Massnahmen des Kantons den negativen Pendlersaldo zurückgedrängt haben.

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